Am Anfang war Augustus

Am Anfang war Augustus

Am Anfang war Augustus

Traditionell besaß jeder Kaiser des römischen Reichs den Beinamen "Augustus", der viel eher ein Titel und eine Amtsbezeichnung als tatsächlich ein Name war. Ist die Sprache von "Kaiser Augustus" bezieht sich diese allerdings auf den ersten römischen Kaiser Octavian.

Datiert wird der Beginn der Kaiserzeit in Rom auf den 16. Januar 27 n. Chr., faktisch geendet hat sie 476 n. Christus. Zu diesem Zeitpunkt endete die Amtszeit von Romulus Augustulus, der als letzter anerkannter Kaiser des weströmischen Reiches galt. Nach wie vor herrschten im byzantinischen respektive oströmischen Reich weitere Kaiser, weswegen viele Forscher den Ende der Kaiserzeit auf spätere Zeitpunkte datieren. 

Ablösung der res publica, Beginn des augusteischen Friedens und Ende der julisch-claudischen Dynastie

Der erste römische Kaiser der Antike war der Adoptivsohn und Großneffe des wohl bekanntesten römischen Feldherren Caesars. Augustus, der vor seiner Kaiserzeit Gaius Octavius genannt wurde, war nach dem Ende der römischen Republik der erste Alleinherrscher Roms. Nach den Iden des März und den Bürgerkriegen gelang es Augustus einen 200 Jahre andauernden Frieden in Rom, auch bekannt als Pax Romana, zu schaffen. Unter seiner Herrschaft gelang es Rom sein Imperium deutlich auszudehnen. 

Gleichzeitig war Augustus Begründer julisch-claudischen Dynastie, die vier weitere Kaiser hervorgebracht hat, die allesamt auf Kaiser Augustus folgten: Tiberius, Caligula, Claudius und Nero.

Der letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie war Nero, der sich vor allem mit seiner gewaltsamen Christenverfolgung und seiner Teilhabe am großen Brand von Rom einen Namen gemacht hat. Nero wurde vom Senat zum Feind des Volkes erklärt und wählte den Freitod. 

Das erste Vier-Kaiser-Jahr, die Flavische Dynastie, Adoptivkaiser und das zweite Vier-Kaiser-Jahr

Das Vier-Kaiser-Jahr zeichnete sich durch ständig ablösende Herrscher aus, Galba, Otho und Vitellius sowie Vespasian stritten sich um die Nachfolge Neros. Vespasian gelang es schließlich sich gegen seine Mitstreiter durchzusetzen und die führende Position in Rom zu übernehmen. Mit seiner Übernahme begann auch die Flavische Dynastie. Auf ihn folgten seine Söhne Titus und Domitian. Nach dem Tod des Domitians folgte eine Reihe von Adoptivkaisern, da weder Titus noch Domitian männliche Erben hatten. 

Unter Trajan erreichte das römische Kaiserreich seine größte Ausdehnung, sein Nachfolger Hadrian allerdings verkleinerte die Grenzen des römischen Imperiums wieder. Er sah das Reich mit der Sicherung und Verwaltung der zahlreichen eroberten Gebiete überfordert und erkannte zugleich die Gefahr, die von den teilweise selbstständigen und machtgierigen Regionen und ihren Herrschern ausgingen. Hadrian sowie sein Nachfolger Antonius Pius sorgten für eine friedvolle Zeit in Rom, die mit deren Nachfolger Mark Aurel ein jähes Ende fand. Mark Aurel musste zahlreiche Kriege führen und verstarb in einem von diesen. Er setzte seinen Sohn Commodus als Nachfolger ein, was das Adoptivkaisertum beendete. Commodus allerdings wurde im Zuge einer Verschwörung ermordet und es folgte ein zweites Vier-Kaiser-Jahr in Rom. 

Die Severer, Soldatenkaiser und der Übergang in die späte Kaiserzeit

Auf das zweite Vier-Kaiser-Jahr folgten in Rom eine lange Reihe von Machtwechseln, die verschiedene Dynastien mit sich brachten. Den Anfang machte 211 n. Chr. Septimius Severus und dessen Geschlecht der Severer. Nach der Ermordung des letzten Severers, Severus Alexander, folgten die Adoptivkaiser, die sich mit der Reichskrise des 3. Jahrhunderts auseinandersetzen mussten. Die Machtstellung des römischen Kaisers als Princeps des Kaiserreichs geriet erstmalig ins Wanken. Ursächlich ist wie bereits in früheren Jahren die Größe des Reichs, das nicht mehr von einem Kaiser zentral aus Rom verwaltet werden konnte.

Während der Konstantinische Dynastie etablierte sich in Rom des Christentum, es folgte die Valentinianische und Theodosianische Dynastie. Das weströmische Reich zerfiel nach und nach und der Kaiser besaß nicht mehr die Machtposition, wie sie einst Kaiser Augustus innehatte. Bereits 395 n. Chr. kam es zur Reichsteilung. 
Es war nur eine logische Konsequenz, dass Romulus Augustulus, der bereits mit 15 Jahren zum weströmischen Kaiser ernannt worden war, alsbald wieder abgesetzt wurde.