Die Feldherrn im römischen Reich

Die Feldherrn im römischen Reich

Stellung des Feldherrn im römischen Reich

Im römischen Reich war der oberste Mann im Staat (die Bezeichnung für diesen wechselte im Laufe der Jahrhunderte) nicht immer gleichzeitig auch der Oberbefehlshaber bzw. der Feldherr. Selbst wenn die Rolle des obersten Mannes im Staat nicht mit der des Feldherrn zusammenfiel, darf - insbesondere in der Antike - die politische Rolle des Feldherrn nicht unberücksichtigt bleiben. Nicht selten war in der römischen Republik der Einstieg in die politische Laufbahn durch das Erlangen militärischer Erfolge möglich.

Die römischen Militärtruppen wurden als Legion, die "Auserwählten", bezeichnet. Zu seiner Blütezeit besaß Rom rund 25 bis 30 Legionen, die jeweils aus rund 5.000 Soldaten bestanden. Unterstützt wurde die Legion immer wieder von ausländischen Hilfstruppen.

Zu Beginn der römischen Republik gab es noch kein Berufsheer, sondern lediglich eine Bürgerarmee. Im Falle des Kriegs waren alle männlichen Bürger dazu verpflichtet, den Staat zu unterstützen. 
Abhängig von der eigenen Ausstattung, die jeder Bürger selber stellen musste, wurden die einzelnen Infanterien eingeteilt. Als Richtwert galt die Steuerschätzung, der Zensus, welcher Infanterie ein Bürger zugehörig war.

Die Bürger waren allerdings von diesem System nicht überzeugt und wollten nicht zum Kriegsdienst gezwungen werden, was zu einer inneren Krise führte. 

Die Heeresreform des Gaius Marius

Als Reaktion auf diese Unruhen entwickelte Gaius Marius eine Reihe von Reformen, die bewirkten, dass die römische Legion zur wohl stärksten Armee ihrer Zeit wurde. 

Der Zensus wurde abgeschafft, jeder Bürger konnte sich von "unten" nach "oben" vorarbeiten und die Ausrüstung des Heeres wurde vom Staat gestellt und entsprechend vereinheitlicht. Das Heer war ab sofort ein Berufsheer, jeder Soldat verpflichtet sich dazu, 16 Jahre zu dienen. Gaius Marius hatte allerdings bei seinen Reformen "übersehen", dass die Soldaten nach ihrer Zeit im Heer keine Rente kassierten. 

Es gab lediglich die Möglichkeit, dass die Soldaten von ihren Generälen Land geschenkt bekamen, was ihren Lebensunterhalt sichern sollte. Dies war eine gängige Praxis. Gaius Marius, der selbst Feldheer und wiederholt Konsul war, schaffte so zwar eine enge Bindung zwischen Feldherrn und Soldaten, bezweckte aber auch, dass die Soldaten sich vom Staat und vom Volk distanzierten. In der Folge bildeten sich Privatarmeen, die in den römischen Bürgerkriegen eine nicht unerhebliche Rolle spielten. Aus diesem Grund sehen Forscher in der Heeresreform des Gaius Marius mit einen Grund für den Untergang der römischen Republik.

Bekannte römische Feldherren

Als taktisch herausragender altrömischer Feldherr galt Gaius Julius Caesar. Unter seinem Kommando war die römische Legion eine der gefürchtetsten Kampftruppen der Antike. Er war Neffe des Gaius Marius und begann seine politische Karriere als Offizier. Seine Offizierslaufbahn endete zunächst nach kurzer Zeit und Caesar war in Rom politisch aktiv. Nach einiger Zeit übernahm Caesar eine Provinz in Spanien und wurde von Crassus finanziell unterstützt. Ihm gelang es dort eigene Truppen zu rekrutieren und Kriege zu führen. Aufgrund der in diesen errungenen Siege und dem Ausruf zum Imperator war es Caesar erlaubt, mit einem Triumphzug nach Rom einzuziehen. 

Neben Caesar galt Pompeius als einer der erfolgreichsten Feldherrn der römischen Republik. Zunächst war er als junger Mann an der Seite Sullas militärisch aktiv. Später war er selbst Feldherr von zwei Truppen und durfte aufgrund seiner Erfolge wie Caesar 79 n. Chr. mit einem Triumphzug nach Rom einmarschieren. 

Ebenfalls als erfolgreicher Feldherr galt Kaiser Trajan, der aufgrund seiner militärischen Fähigkeiten die Expansion des römisches Reiches auf ihr historisches Maximum ausgedehnt hatte.