Eine heiße Brise durch die Wüste

Eine heiße Brise durch die Wüste

Ein bekannter, heißer Wüstenwind kommt aus südlichen bis südöstlichen Richtungen aus dem Norden Afrikas. Für Kreuzworträtsel-Fans ist es spannend, dass es für diesen Wind verschiedene Schreibweisen gibt. Er lässt sich mit acht Buchstaben schreiben. Das sieht dann so aus: Scirocco. Seinen italienischen Namen verdankt dieser Wind übrigens dem arabischen Wort sarqui. Dies bedeutet östlicher Wind.

Wie der Scirocco entsteht

Dieser Wind weht von der Sahara aus in Richtung Mittelmeer. Es ist ein gleichmäßig wehender, heißer Wind, der in Nordafrika trocken und heiß startet. Erst auf dem Weg über das Mittelmeer reichert er sich mit Feuchtigkeit an, was ihn im nördlichen Mittelmeerraum dann schwül werden lässt. Herrschen in Südeuropa Tiefdruckgebiete und über der Sahara befindet sich heiße Luft, dann kann er durch diese Druckdifferenz entstehen. Je größer der Temperaturunterschied, desto stärker weht der Scirocco. Diese Voraussetzungen findet der Scirocco vor allem im Frühjahr und Frühsommer oder im Herbst, also in den Übergangszeiten. In diesen sind die Temperaturunterschiede und damit die Druckdifferenzen am größten. In der Atmosphäre besteht ein permanentes Streben nach Ausgleich, welches diese Ausgleichsströmungen verursacht.

Blutregen und Scirocco

Das unter dem Begriff Blutregen bekannte Phänomen verdanken wir übrigens auch dem Scirocco. Dieser wirbelt bei seiner Entstehung über der Sahara den feinen Sand nach oben und führt ihn mit sich, wenn die heiße Saharaluft angehoben wird. Auf seinem Weg über das Mittelmeer, auf dem er sich mit Feuchtigkeit anreichert, hat er dann das richtige Gemenge, um über den Bergen Südeuropas, teilweise sogar bis in die Alpen hinein, abzuregnen. Der im Regen gebundene Wüstenstaub erzeugt dann zum Beispiel an Autos, Fensterscheiben oder auf Gletscherflächen eine gelb-rötliche Färbung.

Heißer Wüstenwind mit fünf Buchstaben, auch Giftwind genannt

Ein weiterer, heißer Wüstenwind nennt sich Samum und ist somit ein Lösungswort mit fünf Buchstaben. Samum ist die aus dem Arabischen stammende Bezeichnung für Sandsturm. Wörtlich übersetzt bedeutet dies Giftwind, womit der Gefährlichkeit des Windes Ausdruck verliehen werden soll. Auch ein Samum führt jede Menge Wüstenstaub mit sich und weht, bevorzugt aus westlicher Richtung kommend, im Frühjahr und Frühsommer.

Chamsin - kein anderer Wüstenwind ist so heiß

Ein heißer Wüstenwind mit sieben Buchstaben ist neben dem bereits oben beschriebenen Sirocco der Chamsin. Der Chamsin, welcher bevorzugt in Ägypten vorkommt, hat seinen Namen aus dem Arabischen hamsin, was gleichbedeutend ist mit "fünfzig". In diesem Zusammenhang ist er, mit einem ab der Tagundnachtgleiche beginnenden 50 Tage langem Zeitraums, durchschnittlich für die Dauer von drei bis vier Tagen aktiv. Dieser Wind, der aus Süden und Westen weht, ist bekannt für die extrem hohen Temperaturen, die er mit sich bringt. So sind die höchsten Temperaturen des Jahres in Israel während der Chamsintage zu verzeichnen. Übrigens lässt sich im Kreuzworträtsel dieser Wind auch mit sechs Buchstaben schreiben und heißt dann Kamsin.

Ghibli, der flotte Wind aus dem Süden. Auch aus der Automobilwelt bekannter Name

Für einen heißen Wüstenwind mit sechs Buchstaben können wir Ghibli benennen. Sein arabischer Name bedeutet "Südwind". Dies ist ebenfalls ein heißer Wüstenwind, der Staub und Sand mit sich führt. Sein Vorkommen liegt vor allem in Libyen, Tunesien und Algerien. Die Autoschmiede Maserati hat einem schnittigen Modell ebenfalls diesen Namen gegeben. Eine weitere, zulässige Schreibweise für diesen Südwind ist Gibli, somit ein heißer Wüstenwind mit fünf Buchstaben.

Calima - der Schrecken der Kanaren

Wie bei allen bereits erwähnten Winden ist stets das Aufeinandertreffen von Hoch- und Tiefdruckgebieten für das Entstehen verantwortlich. Da über der Sahara besonders hohe Temperaturen erreicht werden, erklären sich die Entstehung dieser Winde von selbst. Ein auf den kanarischen Inseln bekannter, heißer Wüstenwind wird dort Calima genannt. Calima darf auch mit "K" geschrieben werden und bleibt so im Kreuzworträtsel ein heißer Wüstenwind mit sechs Buchstaben. Die Lage Gran Canarias, die gerade einmal 200 km von der Westsahara entfernt ist, begünstigt dieses Wetterphänomen auf den kanarischen Inseln.

Es handelt sich hier um einen Ostwind, der durch Hochdruck über der Sahara hohe Temperaturen erreicht und an Feuchtigkeit verliert. Diese Wetterkonstellation lässt ihn reichlich Sandstaub aufnehmen, den er dann über den Inseln wieder entladen kann. Von den Einwohnern der Kanaren werden diese auch als trockener Nebel bezeichneten Stürme als äußerst unangenehm empfunden. Eine ockerfarbene Staubschicht auf Straßen und Autos zeugt von dem Ereignis. Das sonst so zuverlässige Passatwindsystem wird durch das Aufkommen von Calima zum Erliegen gebracht. Der Sturm löst heftige Wetterereignisse aus, zuvorderst seien Extrem-Hitze und Sandstürme erwähnt. Diese erhöhen die Waldbrandgefahr und bringen starke Sichtbehinderungen mit sich. Viele Menschen leiden auch unter Atemwegsreizungen im Zusammenhang mit dem Calima-Ereignis.

Calima kann auch Gutes tun

Mit diesem Sturm kommen allerdings auch Mineralien auf die Inseln, welche die Bodenfruchtbarkeit fördern. Zudem lässt sich festhalten, dass die afrikanischen Staub- und Sandkörnchen neben vielen anderen Stoffen auch Stickstoff, Eisen und Phosphat mit sich bringen. Der Grund hierfür liegt in der Geschichte der Zentralsahara. Diese war in prähistorischen Zeiten ein See. Durch Verdunstung sind lediglich die fruchtbaren Reste der ehemals organischen Bewohner geblieben. Diese Tatsache sorgt dafür, dass der Atlantik sozusagen gedüngt wird. Die erwähnten Partikel fördern unter anderem das Planktonwachstum. Plankton wiederum ist die Basis der Nahrungskette im Ozean und sichert der Fortbestand vieler Meeresbewohner.

Wüstenwinde und die Klimaerwärmung

Allen Winden gemein ist die Tatsache, dass sie hohe Temperaturen mit sich bringen. Diese Hitzewellen erreichen zum Beispiel in Israel schon mal Temperaturen, die an der 50 Grad Marke kratzen. Zwar gab es zwar schon früher extreme Hitzeereignisse, aber in den vergangenen Jahren wurden an vielerlei Messstationen Hitzerekorde gemessen. Dies ist mit Sicherheit ein Zeichen für die existierende Erderwärmung. Wie zu belegen ist, wirkt sich diese nicht nur auf die Durchschnittstemperaturen aus, sondern zeigt sich vor allem durch die Anhäufung extremer Hitzewellen.