Geschöpfe, die durch die Phantasie der Menschen geprägt sind

Geschöpfe, die durch die Phantasie der Menschen geprägt sind

In vielen Kreuzworträtseln taucht die Frage nach einem geflügelten Fabeltier auf. Auf diese Frage gibt es nicht nur eine Antwort, sondern verschiedene Antwortalternativen, die sich jedoch hinsichtlich der Anzahl ihrer Wörter unterscheiden. Einige dieser Antworten sollen nun etwas genauer beleuchtet werden.

Greif, Pegasus oder Drache - Was sind Fabeltiere eigentlich genau?

Zu den am weitesten verbreiteten Antworten auf die Frage nach einem geflügelten Fabeltier zählen der Greif, der Pegasus oder der Drache. Doch was sind Fabeltiere eigentlich genau? Bei Fabeltieren handelt es sich um Geschöpfe, deren Erscheinungsbild sich durch die Fantasie der Menschen entwickelt hat. Trotz der eindeutig fantastischen Einflüsse auf die Gestaltung und das Erscheinungsbild von Fabelwesen, hat deren Ursprung nicht selten einen realen Hintergrund. 

Konnten sich die Menschen eine Erscheinung oder ein Phänomen nicht erklären, weil ihnen die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu zu diesem Zeitpunkt noch fehlten, wurden reale Beobachtungen und Phantasie miteinander verwoben. So könnten Tiere wie der Komodowaran oder der gemeine Flugdrache, ebenso wie Funde von Dinosaurier Knochen oder die Beobachtung von riesigen Vögeln zur Entstehung des Fabelwesen Drachen beigetragen haben.

Seefahrer, die früher die Weltmeere bereisten und Seekühen begegneten, könnten durchaus Meerjungfrauen in ihnen gesehen haben.

Fabelwesen können in Form von Tieren, menschenähnlichen Wesen oder sogar in Mischformen auftreten.

Der Greif - ein geflügeltes Fabeltier 

Der Greif ist ein geflügeltes Fabeltier mit 5 Buchstaben. In vielen Darstellungen erscheint der Greif als Wesen mit dem Kopf und den Krallen eines Adlers oder eines anderen Raubvogels sowie dem Körper eines Löwen. Zudem verfügt der Greif über Flügel. Alternativ finden sich auch Bilder und Beschreibungen des Greifs, in welchen er mit Schlangenkopf, Skorpionschwanz und den Füßen eines Vogels in Erscheinung tritt.

Wesensmäßig zeichnet sich der Greif dadurch aus, dass er wachsam und stark ist. Schon in vielen altorientalischen Kulturen wie in Babylonien, Ägypten oder in Assyrien war dieses Fabelwesen bekannt. Seine Verwendung als mystisches Wesen wurde in der Antike unter anderem durch die Griechen, die iberische und die islamische Kultur fortgesetzt. Das Motiv des Greifs findet sich ebenfalls im Mittelalter und in der Neuzeit an vielen Stellen.

Durch all diese Jahrhunderte hinweg wurden dem Greifen mitunter sehr unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben.

Der Pegasus

Beim Pegasus, teils auch Pegasos geschrieben, handelt es sich um ein geflügeltes Fabeltier, das aus der griechischen Mythologie stammt. Bei beiden Schreibweisen wird das Fabelwesen mit 7 Buchstaben geschrieben. Das Aussehen des Pegasus ähnelt einem geflügelten Pferd und dem Mythos nach soll es das Kind der Gorgone Medusa und des mächtigen Meeresgottes Poseidon sein. Zur Welt gekommen sein soll Pegasus beim Tod seiner Mutter Medusa. In einer Variante soll er ihrem Nacken entsprungen sein als Medusa geköpft wurde, in einer anderen Variante der Erzählung wurde er aus dem Teil der Erde geboren, auf welchen Medusas Blut tropfte. Das geflügelte Pferd spielt in zahlreichen griechischen Mythen eine wichtige Rolle. So soll Bellerophon, ein tapferer Held der griechischen Mythologie, auf Pegasus in den Kampf geritten bzw. geflogen sein und hat mit Hilfe des fliegenden Pferdes die Chimären getötet. Auch soll Pegasus Blitz und Donner zu Zeus gebracht haben und für die Entstehung von zwei Brunnen verantwortlich sein.

Schlussendlich wurde Pegasus in ein Sternbild verwandelt. Das Mischwesen Pegasus findet sich nicht nur in der griechischen Mythologie, sondern auch in der kleinasiatischen Kultur und bei den Römern.

Der Drache 

Das wohl bekannteste geflügelte Fabeltier ist wohl der Drache. Diese 6 Buchstaben beschreiben ein schlangenartiges geflügeltes Mischwesen, über das in unzähligen Kulturen Legenden, Geschichten und Mythen kreisen. Die äußeren Erscheinungsformen des Drachen sind mannigfaltig, da er in den unterschiedlichsten Kulturen und durch die Jahrhunderte hinweg dargestellt wurden. Gemein ist aber den meisten Drachen, dass sie Mischwesen sind, geschuppt und dass ihr Körper, an den einer Schlange erinnert. Zudem haben die geflügelten Fabelwesen in den meisten Darstellungen vier Beine, zwei Flügel und einen langen Schwanz. Die Größe von Drachen wird als imposant beschrieben und sie sind in der Lage Feuer zu speien. Es gibt aber auch Drachen mit mehreren Köpfen, in der Regel drei oder sieben, welche dem Aussehen eines Löwen oder eines Krokodils entlehnt sind. Manche Drachen haben auch nur zwei und nicht vier Beine.

Die ältesten Darstellungen von Drachen stammen aus dem ostasiatischen bzw. dem chinesischen Raum. Dieser hat einen extrem langen Körper, ähnlich einer Schlange, ein Kopf der einem Wasserbüffel ähnelt, längere Bärte an der Nase und Beine, die an die eines Adlers erinnern.

Anders als Drachen der europäischen Mythologie stehen chinesische Drachen für positive Kräfte und sind mit Gottheiten vergleichbar. Im Gegensatz dazu verkörpern Drachen aus dem europäischen Raum das scheinbar unbesiegbare "Böse", das von den Menschen bekämpft werden muss. In europäischen Märchen und Sagen stellt sich daher zumeist ein menschlicher Held dem Drachen gegenüber, welcher am Ende in der Regel durch eine List und nicht nur durch pure Waffengewalt besiegt wird.

Zu Zeiten von Rittern und Edelmännern musste der Drachen in Erzählungen beinahe obligatorisch besiegt werden, meist um eine edle Jungfrau zu retten.