Menschen aus dem Südosten Asiens

Menschen aus dem Südosten Asiens

Nach wohl herrschender Meinung wird unter dem Begriff "Südostasien" die sich östlich des indischen Subkontinents und südlich von China erstreckende Region bezeichnet. Zu dieser sich sowohl geologisch wie kulturell überaus vielfältigen, sich vom Himalaya bis zum westlichen Neuguinea hinziehenden Zone gehören aktuell elf Staaten. Das sind die Kleinstaaten Brunei, Osttimor und Singapur, die großen Inselrepubliken Indonesien und Philippinen, die Indochina-Länder Kambodscha, Vietnam und Laos sowie im Nordwesten der Region Malaysia, Thailand und Myanmar. Im mit mehr als vier Millionen Quadratkilometern nicht gerade kleinen Südostasien leben gut 600 Millionen Menschen. Die Fülle der Bezeichnungen für die Bevölkerungen dieser Länder ist zur Freude von Kreuzworträtseln-Machern ein tolles Potenzial für Rate-mal-und schreib-doch-mal.

Einwohnerschaft von Vietnam, Thailand und Myanmar

Da gibt es einfache Herausforderungen, bei denen sich gesuchte Bezeichnungen für Südostasiaten ziemlich unanstrengend von Staatennamen ableiten lassen. So ist es keine ganz enorme Leistung bei der Frage nach "einem männlichen Bewohner von Vietnam mit 10 Buchstaben" rasant seinen Kuli kästchenfüllend "Vietnamese" schreiben zu lassen. Auch beim vierbuchstabigen "Thai" für die größte Ethnie in Thailand wird sich das Grübeln in Grenze halten. Aber wie ist eigentlich die Fünf-Buchstaben-Bezeichnung für die zahlenmäßig bedeutendste Ethnie in Myanmar? Grübel, grübel. Für Normal-Europäer ohne Spezialkenntnisse ist diese Frage überaus schwierig zu beantworten. Richtige Antwort ist "Bamar". Dieses auch "Bama" genannte Volk zählt aktuell etwa 35 Millionen Menschen. Andere im Deutschen nicht unübliche Bezeichnungen lauten "Birmanen" und "Burmanen" und weisen auf die vor der Umbenennung des Landes (1989) in "Myanmar" gängigen Staats-Bezeichnungen "Burma" beziehungsweise "Birma" hin. Nicht nur bei Nichtasiaten, in deren Bekanntenkreis es Frauen mit dem Namen "Karin" oder "Karen" gibt, wird die Lösung auf die Frage nach einer etwa vier Millionen Menschen zählenden Bergvolk-Gruppe in Myanmar mit fünf Buchstaben vielleicht ein Lächeln provozieren. Denn die richtige Antwort lautet "Karen".

Khmer und Laoten

Der nach Vietnam zweitgrößte Staat Indochinas ist Kambodscha. Die allermeisten der gut 17 Millionen Kambodschaner gehören einer Volksgruppe an, die so heißt wie ihr Staat in der Landessprache: "Khmer". Die eng mit dem thailändischen Volk der Mon verwandten Khmer sind nicht zuletzt durch die von ihnen erbaute imposante und in Kreuzworträtseln gern nachgefragte Palaststadt Angkor weltbekannt. Anders als Kambodscha ist dessen Nachbarstaat Laos von enormer ethnischer Vielfalt geprägt. Die Differenzierung der vielen laotischen Ethnien ist in der Wissenschaft im Detail strittig, weil häufig nach willkürlichen politischen Entscheidungen eingeordnet. Aber der Rätselfreund ist fast immer auf der sicheren Seite, wenn nach der größten ethnischen Gruppe (mit drei Buchstaben) im einzigen südostasiatischen Binnenstaat gefragt ist und er mit "Lao" antwortet.

Insulare Südostasiaten

Grob kann Südostasien in einen Festlandsteil und in eine Inselwelt unterteilt werden. Ein Sonderrolle dabei nimmt Malaysia ein, das weder eindeutig dem insularen noch dem festländischen Südostasien zuzuordnen ist. Denn das 32-Millionen-Land besteht aus zwei ziemlich gleich großen Gebietsteilen: Der Malaischen Halbinsel sowie dem Malaysia-Anteil an der Rieseninsel Borneo und deren vorgelagerten Inseln. Neben der über 20 Millionen Menschen zählenden, vorwiegend muslimischen Hauptethnie der Malaien (sieben Buchstaben), die auch in Malaysias Nachbarstaaten Indonesien, Singapur und Thailand vertreten ist, gibt es noch eine Vielzahl weiterer Völker in dieser Weltgegend. Eines der bekannteren dieser Völker sind die als Indigene geltenden Dajak, die in viele Subethnien aufgeteilt sind. Die Dajak bilden die eigentliche Urbevölkerung Borneos, das politisch unter drei Staaten aufgeteilt ist: Neben Malaysia und Indonesien hat euch das kleine Sultanat Brunei einen geringen Anteil an der Fläche von Borneo.

Etwa fünf Prozent der Einwohner von Brunei sind keine Malaien oder Dajak, sondern gehören einem Volk an, das genaugenommen nicht südostasiatisch ist, sondern ostasiatisch. Es in fast jedem Land der Welt mit einer mehr weniger großen Minderheit präsent ist. Im kleinsten Land Südostasiens, dem wirtschaftlich hocherfolgreichen Inselstaat Singapur, stellt dieses Volk sogar die Bevölkerungsmehrheit. Wie nennt man die Angehörigen dieser weltweit größten Volksgruppe (über eine Milliarde) mit ihrer Eigenbezeichnung? Drei Buchstaben reichen aus! Es sind die "Han". Im deutschsprachigen Raum werden die Han, das Hauptvolk der Volksrepublik China, in der Regel meist als "Chinesen" bezeichnet.

Die mehr als eine Viertelmilliarde Einwohner zählende Republik Indonesien mit ihren fast 20.000 Inseln zieht sich auf 5.000 Kilometer von Sumatra bis Neu-Guinea hin. Die Einwohnerschaft verteilt sich auf hunderte, zum größten Teil malaische Ethnien. Die größte dieser Ethnien mit einem Anteil von mehr als einem Drittel an der Gesamtbevölkerung hat ihren Namen von ihrer Ursprungsinsel. Es sind die "Javaner".

Umgeben von Indonesien kann der Mini-Staat Ost-Timor seit 2002 seine Unabhängigkeit behaupten. Die größte Ethnie des Landes mit 40 % an der Gesamtbevölkerung (1,3 Millionen) ist das malayo-polynesische Volk der "Tetum". In den Sprachen der Osttimorer finden sich als Erbe der jahrhundertelangen portugiesischen Kolonialherrschaft zahlreiche portugiesische Begriffe.

Ähnlich wie in einem anderen südostasiatischen Inselstaat, in dem Spanisch lange Zeit Amtssprache war. Heute wird in diesem Riesenland (110 Millionen Einwohner) mit Manila als Hauptstadt eine Amtssprache gesprochen, deren Bezeichnung identisch ist mit der Bezeichnung (8 Buchstaben) für einen männlichen Bürger dieses Staates. Richtig! Ein Bürger der Philippinen wird "Filipino" genannt. Eine Bürgerin "Filipina".