Rosen und rosenähnliche Pflanzen

Rosen und rosenähnliche Pflanzen

Rosengewächse sind längst nicht nur Rosen und rosenähnliche Pflanzen wie beispielsweise Hagebutten. Der geneigte Rätsellöser weiß das natürlich längst. Für Rosengewächse sind über 80 Lösungen zu finden. Die zwei- bis vierbuchstabigen Lösungen sind überwiegend asiatische oder zumindest sehr fremd klingende Namen, wenngleich natürlich die Rose selbst als Rosengewächs nur vier Buchstaben hat. Bei fünf Buchstaben wird es interessant, denn da finden sich Apfel und Birne wie auch die asiatisch Nashi-Birne, die also alle auch zu den Rosengewächsen zählen.

Viele bekannte Nutz- und Zierpflanzen sind offenbar Rosengewächse

Überhaupt finden sich unter den bekannteren Namen für Rosengewächse viele Obstsorten und Nutzpflanzen wie beispielsweise Aronia, Mandel und Quitte mit sechs Buchstaben, Marille, Pflaume und Schlehe mit sieben Buchstaben. Aprikose, Himbeere und Erdbeere mit acht Buchstaben oder auch Brombeere, Eberesche, Mirabelle und Zwetschke mit neun Buchstaben. Zehn Buchstaben haben die Apfelbeere und die Moltebeere, elf die Felsenbirne und der Kirschapfel und zwölf die Vogelkirsche und die Walderdbeere. Das Rosengewächs mit den meisten Buchstaben, nämlich ganzen 20, ist die Schwedische Mehlbeere, wobei es sich genau genommen ja um zwei Wörter handelt. Es soll hier aber nicht der falsche Eindruck erweckt werden, dass Rosengewächse überwiegend Obstsorten sind. Vielmehr finden sich mindestens genauso viele Wiesen- und Zierpflanzen wie beispielsweise der Oleander, der Kirschlorbeer, Frauenmantel und Wiesenknopf, Pimpernelle und Ranunkel, Madesuess (Mädesüß) und Teerose, um nur einige zu nennen. Kann es wirklich sein, dass so unterschiedliche Pflanzen allesamt Rosengewächse sind?

Die große und vielfältige Pflanzenfamilie der Rosengewächse

Die Pflanzenfamilie der Rosengewächse, wissenschaftlich Rosaceae, umfasst insgesamt mehr als 3.000 Arten weltweit. Es handelt sich dabei um sehr formenreiche Pflanzen mit zwei Keimblättern. Rosengewächse können Bäume, Sträucher, Stauden und krautige Pflanzen sein. Natürlich zählen auch die Rosen selbst, lateinisch Rosa, zu den Rosengewächsen. Von ihnen gibt es über einhundert Arten und zahllose Unterarten, zu denen durch Neuzüchtungen auch immer wieder neue hinzu kommen. Doch kehren wir zu den Rosengewächsen zurück. Rosengewächse sind fast auf der ganzen Welt verbreitet, wobei der Schwerpunkt der Verbreitung auf der nördlichen Halbkugel liegt. Ihre Blüten haben meist eine fünfzählige Blütenhülle und zahlreiche Staubblätter. Das trifft tatsächlich auch auf den Oleander zu, der aus wissenschaftlicher Sicht jedoch nicht zur Familie der Rosengewächse, sondern zur Familie der Hundsgiftgewächse Apocynoideae gehört. Die Ranunkel gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse Ranunculaceae. Zur Ehrenrettung der Lösungshilfen sei gesagt, dass die Blüten von Oleander und Ranunkel tatsächlich denen von Rosen ähnlich sind. Das trifft auf Echtes Mädesüß, Wiesenknopf und Frauenmantel eher nicht zu. Sie hingegen gehören aber tatsächlich zur großen und bunten Familie der Rosengewächse.

Rosengewächse mit einer einzigartigen Formenfülle

Aufgrund der einzigartigen Formenfülle wird die Familie der Rosengewächse, die wiederum zur Ordnung der Rosenartigen Rosales gehört, in vier Unterfamilie gegliedert. Eine strauchförmige Wuchsform wird bei den Rosengewächsen als ursprünglich angenommen. Im Verlauf der Evolution erreichten Bäume der Gattung Rosengewächse Wuchshöhen von bis zu 30 Meter. Hohe Bäume gibt es zum Beispiel bei der Gattung Prunus, den Steinobstgewächsen, bei der Gattung Sorbus, die je nach Herkunft und Unterart Mehlbeere, Eberesche, Vogelbeere oder Elsbeere genannt wird und von der Gattung Eriobotrya, deren Name auch Wollmispel lautet und bei der es sich ebenfalls um Kernobstgewächse handelt. Allein aus diesem kleinen Exkurs ist zu ersehen, dass einige Lösungen fürs Kreuzworträtsel mitunter dasselbe Rosengewächs mit unterschiedlichen Namen bezeichnen. Bei manchen Gattungen wie Rosa und Rubus sind Stacheln ein typisches Merkmal ihrer Vertreter. Zur Gattung Rosa gehören alle Zier- und Wildrosen und zur Gattung Rubus Himbeeren und Brombeeren. Kommen wir nun zu den vier Unterfamilien. Die Einteilung folgt dem klassischen Muster und ist heute nicht ganz unumstritten. Sie geht auf den Arzt und Botaniker Wilhelm Olbers Focke und auf den Botaniker Karl Johann Maximowicz im 19. Jahrhundert zurück.

1. Spiräengewächse

Zu den Spiräengewächsen der Unterfamilie Spiraeoidea gehören Geißbart und Spierstrauch. Sie tragen oftmals vielsamige sogenannte Balgfrüchte. Nach neueren, molekulargenetischen Untersuchungen müssten auch Kernobst- und Steinobstgewächse diese Unterfamilie zuzuordnen sein. Wir wollen diese aber hier getrennt aufführen.

2. Rosoideae

Rosenartige oder Rosoideae haben Steinfrüchte, die oft zu Sammelfrüchten vereint sind, oder einsamige Nüsschen. Dazu zählen Brombeere, Himbeere und auch Erdbeere, aber auch alle Rosen und Wildrosen wie Hagebutten, Japanische Kerrie (Ranunkelstrauch), Mädesüß, Stachelnüsschen, der große und der kleine Wiesenknopf und sogenannte Fingerkräuter, die auch im arktischen und alpinen Raum gedeihen können. Die Fruchtverbreitung der Rosoideae erfolgt oftmals über Tiere.

3. Apfelgewächse

Apfelgewächse Maloideae tragen ebenfalls sogenannte Scheinfrüchte wie Erdbeeren. Scheinfrüchte kommen auch bei anderen Gattungen vor wie etwa bei der Ananas, die aber nicht zu den Rosengewächsen gehört, sondern eine eigene Gattung bildet. Bei Apfelgewächsen wird aus den Fruchtblättern ein Kerngehäuse gebildet, das im Volksmund auch "Butzen" genannt wird. Das Kerngehäuese wird während der Reifung umwachsen und bilden das, was wir als Frucht verstehen. Zu ihnen gehören Apfel- und Birnbäume, Eberesche, Quitte, Mispel und Weißdorn.

4. Mandelgewächse

Mandelgewächse Prunoideae tragen einsamige Steinfrüchte. Zu den Mandel- oder Steinobstgewächsen zählen folglich die Gattung Prunus mit Mandelbaum, Pflaumenbaum, Süßkirsche, Sauerkirsche, Aprikose, Mirabelle und vielen weiteren Steinobstarten. Der Kern oder Stein kann nur in Ausnahmefällen verzehrt werden. Süße Mandeln werden zum Beispiel vielseitig genutzt, etwa für die Herstellung von Marzipan, Likören oder von kosmetischen Produkten. Bittere Mandeln und andere Obststeine wie beispielsweise Aprikosenkerne sind zum Rohgenuss nicht geeignet, denn sie enthalten Amygdalin. Dabei handelt es sich um ein blausäurebildendes Glykosid.

Die Welt der Rosengewächse - ein weites Feld

Rosengewächse sind allgegenwärtig und erfreuen nicht nur unser Auge mit Ihrer Blütenpracht, sondern füllen auch unsere Speisekammer und liefern uns wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Neben Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren gehören auch Johannisbeeren, Stachelbeeren und Aroniabeeren zu den Rosengewächsen. Auch ein Leben ohne Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Marillen und Kirschen ist unvorstellbar. Doch auch ohne duftende Rosen und zahlreiche wilde Rosengewächse auf unseren Wiesen und in unseren Gärten möchte man sich die Welt nicht vorstellen. Rosen werden überwiegend von Bienen, Käfern und Schmetterlingen bestäubt, von denen es auch immer weniger gibt. So hängt alles auf der Welt und in der Natur zusammen und die Fragen nach einem Rosengewächs im Rätsel kann einen ganzen Kosmos eröffnen, von dem man vorher nichts geahnt hat. Rosengewächse sind schon seit Millionen von Jahren belegt und sie werden den Menschen hoffentlich auch zukünftig und zahlreich beglücken.