Von den Alemannen bis zu den Westgoten

Von den Alemannen bis zu den Westgoten

Häufig kommt im Kreuzworträtsel die Frage nach einem Westgermanen auf. Darauf kann es verschiedene Antworten geben. Wichtig ist hierbei, auf die Anzahl der Buchstaben zu achten. Wer waren die Westgermanen eigentlich und wann haben sie gelebt? Welche Stämme gehörten ihnen an? All das klären wir jetzt.

Wer waren die Westgoten?

Um 2000 vor Christus herum wurde der Westen im Ostseeraum neubesiedelt. Daher trennten sich auch die germanischen Sprachen von den indoeuropäischen. Der Prozess dauerte circa 1.500 Jahre. Es bildeten sich viele Migrationsbewegungen. Daraus resultierte das Vermischen der Stämme und ihre Abspaltung voneinander.

Die germanischen Stämme bilden sich aus drei Hauptgruppen, nämlich den Ost-, Nord- und Westgermanen. Daher leiten sich die verschiedenen germanischen Sprachen ab.

Ein Westgermane mit fünf Buchstaben

Die Antwort lautet Ubier. Sie siedelten sich erst am rechten Rheinufer an und lebten in der sogenannten Germania magna. Das Gebiet, das sie bewohnten, war groß und reicht bis zum Main. Die Ubier gehörten zu den ersten Stämmen Germaniens, die einen florierenden Handel mit den Römern betrieben. Die jungen Männer wurden von letzteren ausgebildet. Außerdem waren die Ubier damit einverstanden, Tribute an die Römer zu zahlen.

Sie überließen den Römern Hilfsgruppen, welche andere Germanenstämme drangalisierten, um auch von ihnen Tribute zu erhalten. Die Ubier verhielten sich in den Augen der anderen Stämme falsch, was dazu führte, dass diese misstrauisch, neidisch wurden und die Ubier hassten. So kam es dann zu vielen Auseinandersetzungen mit ihnen. Das westgermanische Volk wurde von Cesar als zivilisiert bezeichnet.

Wie sich die germanische Sprache entwickelte

Die ältesten Hinweise auf die Germanen stammen von römischen Autoren. Diese schrieben in derselben Sprache, sodass es wahrscheinlich ist, dass die Germanen erst einmal eine gemeinsame Sprache nutzten. Die Bezeichnung dafür ist Urgermanisch oder Gemeingermanisch.

Dafür gibt es Zeugnisse in Form von Runenschriften. Auch wenn sie aus einer Zeit herrühren, in der die Germanen schon verschiedene Sprachen verwendeten, ist der Sprachstand der Runenschriften vermutlich doch älter.

Westgermane mit elf Buchstaben

Die Lösung lautet Angelsachsen. Sie waren ein sogenanntes Sammelvolk. Sie lebten seit dem 5. Jahrhundert im Vereinigten Königreich und setzten sich dort nach und nach durch. Ein Jahrhundert später waren die Angelsachsen dort schon dominant.
Das lag daran, dass die Kelten sich anpassten oder verdrängt wurden. Die angelsächsische Periode dauerte von 450 bis circa 1066. Dann kam es zur Eroberung durch die Normannen.

Der Stamm setzte sich aus den Angeln und Sachsen zusammen. Sie verbanden sich mit den Gruppen der Friesen, Jüten und Niederfranken. Das erfolgte seit dem 5. Jahrhundert. Es bildete sich ein neuer Stamm heraus, nachdem sie von verschiedenen keltisch-romanischen Ethnien aufgenommen wurden. Daraus entstand dann erst die angelsächsische Kultur. Etwas später kamen noch Dänen und Skandinavier hinzu. Darüber hinaus gesellten sich im 11. Jahrhundert Normannen dazu. Daraus entstand dann mehr und mehr im Mittelalter eine Menschengruppe, die heute als Briten bezeichnet wird. Die angelsächsische Sprache entstammt der altsächsischen Ausdrucksweise. Obwohl sich die Sprach in 1.500 Jahren vollkommen variabel entwickelt hat, gibt es noch heute viele ähnliche Begriffe in der niedersächsischen und der britischen Sprache.

Häufig wird dieser Begriff im Hinblick auf die britischen Bewohner und die Menschen in Nordamerika und Australien verwendet, zu denen die US-Amerikaner und Kanadier sowie die Australier und Neuseeländer gehören. Vor allem in Nordamerika ist das allerdings heikel, da der Begriff zum Teil mit der weißen Vorherrschaft verbunden wird.

Die Sprachen der germanischen Stämme

Die germanischen Stämme werden in drei Gruppen aufgeteilt, wie bereits erwähnt. Dazu sind einige wichtige Völker zu nennen, die zu den Nord-, Ost- und Westgermanen gehörten. Zu den Nordgermanen zählten die Normannen und die Wikinger, während Gipiden, Goten, Burgunden, Rugier und Vandalen zu den Ostgermanen gehörten. Zu den Westgermanen zählten die Angeln, Friesen, Jüten und Sachsen, die Franken, die Langobarden, Alemannen, Baiern, Sweben und Hermunduren.

Hin und wieder werden einige Stämme auch den Südgermanen zugeteilt. Die Bezeichnungen können zum Teil jetzt nicht mehr eingeordnet werden, so wurden die Baiern den Elbgermanen zugeschrieben. Allerdings waren die Lebensräume zur damaligen Zeit sehr viel größer als es nun der Fall ist. Bei den einzelnen Stämmen wird davon ausgegangen, dass damit die ersten besiedelten Gebiete gemeint waren.

Da es zur Aufspaltung zwischen den verschiedenen Stämmen kam, ist es im Zuge der Zeitenwende nicht mehr möglich, gemeinsame Sprachen zu verwenden, stattdessen sprachen die einzelnen Stämme unterschiedliche Sprachen.

Es kann nicht genau angegeben werden, wie viele germanische Sprachen es gibt. Das liegt daran, dass es immer wieder unterschiedliche Ergebnisse gibt, je nachdem, wie die Sprachen eingeordnet werden. Eins ist jedoch sicher: Alle germanischen Sprachen blicken auf Schriften mit sehr alter Tradition zurück. Es sind noch andere germanische Sprachen vorhanden, zum Beispiel Afrikaans und Färöisch. Allerdings ist hier die Schrifttradition wesentlich jünger.

Westgermane mit zehn Buchstaben

Die Antwort lautet Langobarde. Die Langobarden wurden auch als Winniler bezeichnet. Sie gehörten zum Stamm der Sueben und waren nur ein Teil davon. Verwandt waren sie mit Semnonen. Also waren sie ein elbgermanischer Stamm, der zu Beginn an der Elbe lebte.

Wie sich der Name zusammensetzt, ist nicht bekannt. Im 8. Jahrhundert sprach ein Chronist der Langobarden von einer Sage. Dort wird erwähnt, dass der erste Name Winniler lautete. Bedroht wurden sie durch die Vandalen. So kam es, dass die beiden Stämme gegeneinander kämpften. Die Vandalen sprachen ein Gebet zu Wodan aus, der ihnen mitteilte, dass der Stamm siegen würde, den er am Morgen als Erstes sähe. Die Mutter der langobardischen Herzöge, eigentlich noch winnilisch, mahnte, lieber zur Frau von Wodan, der Göttin Frea zu beten. So wies die Göttin außerdem an, dass die Frauen der Langobarden sich am frühen Morgen im östlichen Bereich des Gebiets aufstellen sollten. Die Haare sollten sie wie Bärte vor dem Gesicht tragen.

Frea stand am nächsten morgen früh auf und drehte das Bett ihres Gatten in östliche Richtung. Als er aufwachte, erblickte er die Langobarden und war überrascht, weil er sie nicht kannte. Seine Frau sagte daraufhin, er hätte ihnen die Namen zugeteilt, nun sollten sie auch den Sieg erhalten. So kam es, dass die Winniler die Vandalen besiegten und von dieser Zeit Langobarden genannt wurden.