Das bedeutendste Medium der Kommunikationsgeschichte

Das bedeutendste Medium der Kommunikationsgeschichte

Seit der Entwicklung des gutenbergschen Buchdruckverfahrens im Jahre 1440 hat sich das Buch zum bedeutendsten Medium der Kommunikationsgeschichte entwickelt. Mit seinem Erfolg korrespondiert eine Differenzierung des Buches in unterschiedliche Formen und Formate. Hier wollen wir Ihnen die wichtigsten Varianten, vom klassischen Taschenbuch bis zum modernen E-Book, kurz vorstellen. 

Was beschreibt das Buchformat? 

Das Buchformat zeigt prinzipiell an, wie viele Blätter Papier ein Buchdrucker aus einem gesamten Papierbogen herstellen kann. Einen ungefalteten, unverarbeiteten Bogen bezeichnet man wahlweise als Atlasformat, Doppel- oder Großfolio. Der Versuch unterschiedliche Buchformate zu vereinheitlichen setzte bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit der Preußischen Instruktion (PI) ein, deren Systematisierung 12 Normalformen des Buchformates festlegt, auf die auch die heutige Einteilung immer wieder Bezug nimmt (z.B. Oktav- oder Sedez-Format). Heutige Standardisierungsformen im deutschsprachigen Raum sind seit 1976 in den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) festgelegt und orientieren sich in der Regel an handelsüblichen DIN-Formaten (z.B. DIN A6, DIN A5, DIN A4). Grundlage der Katalogisierung ist hierbei die Höhe des Buchrückens in Zentimetern. 

Welche traditionellen Buchformate gibt es?

Alte oder antiquierte Bücher (15. - 19. Jhdt.) sind in der Regel in acht unterschiedlichen Formaten gedruckt. Auf der Basis gängiger Bogengrößen zwischen 20×30 und 30×40 Zentimetern bilden das Folioformat (2 Blätter, 4 Seiten), das Quartformat (4 Blätter, 8 Seiten) und das Oktavformat (8 Blätter, 16 Seiten) die traditionell kleineren Buchformate. Das Duodezformat (12 Blätter, 24 Seiten), das Sedezformat (16 Blätter, 32 Seiten) sowie das Oktodezformat (18 Blätter, 36 Seiten) bilden die mittleren Standardgrößen, während die größeren Formate als Vigesimo (20 Blätter, 40 Seiten) und Vigesimoquart (24 Blätter, 48 Seiten) bezeichnet werden. Im modernen Buchdruck werden vor allem die kleineren, traditionellen Buchformate weiterhin produziert, während die größeren Formate nahezu verschwunden sind bzw. sich zu Spezialformaten entwickelt haben.

Gibt es traditionelle, deutsche Buchformate?

In Deutschland kann grundsätzlich nicht von Buchformaten im klassischen Sinne gesprochen werden. Je nach Anbieter, Verlag und Druckerei gibt es eine sehr große Auswahl an Standardformaten, die wiederum von speziellen Sonderformaten ergänzt werden. Insbesondere bei Taschenbüchern und gebundenen Büchern haben sich zwar Formate etabliert, die große Ähnlichkeiten zu den entsprechenden DIN-Formaten besitzen, wenn man allerdings den hauseigenen Buchbestand anschaut, so wird zumeist ersichtlich, dass es viele Bücher gibt, die keinem festen Format folgen.

Welche Buchformate gibt es heute?

Die moderne Buchwelt differenziert mittlerweile in höchstem Maße zwischen unterschiedlichen Buchformen und -formaten, die in der Regel auf spezielle Anwendungsgebiete ausgerichtet sind. Nach wie vor hohe Konjunktur haben Taschenbuchformate, die von ihrer kleinsten Form (Reclam-Heft) über traditionelle Oktavformate bis hin zu Spezialformaten (Goldener Schnitt, Bibel) variieren. Nach DIN-Norm differieren die meisten Taschenbücher zwischen DIN A5 und DIN A4, wobei sich immer häufiger auch Spezialformate nahe DIN A6 finden lassen. Handelsübliche, gebundenen Bücher sind hinsichtlich ihres Formates ebenfalls zwischen DIN A5 und DIN A4 angesiedelt. 

In letzter Zeit lassen sich zudem Tendenzen erkennen, neue Formen des Buches auf dem Markt zu etablieren. Das erfolgreichste und weitverbreitetste Spezialformat für Bücher ist sicherlich das Fotobuchformat, welches von 156mm x 219mm bis hin zu 300mm x 190mm variieren kann. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch die sogenannten Pocketbücher mit einem Maß um 0,8 x 10,5 x 16,5 cm.

Das E-Book

Eine Sonderrolle in Fragen des Buchformates nimmt das seit 1988 existierende E-Book ein, welches Werke in elektronischer Buchform auf E-Book-Readern, Tablets, Smartphones oder auf PCs mit spezieller Software lesbar werden lässt. Die Formate der E-Books orientieren sich vorrangig an gängigen Bildschirmformaten der Reader-Hardware (Prinzip des reflowable content). Während anfangs vor allem das PDF-Format das Erscheinungsbild der E-Books prägte, hat sich mittlerweile durch die Verbreitung von Apple-Hardware das EPUB-System als gängige Formatierung von E-Book-Inhalten durchgesetzt.