Das sekundäre Stoffwechselprodukt von Laub- und Nadelbäumen

Das sekundäre Stoffwechselprodukt von Laub- und Nadelbäumen

Tropisches Harz ist ein sekundäres Stoffwechselprodukt von Laub- und Nadelbäumen, die in tropischen Gebieten wachsen. Es tritt nach einer natürlichen oder künstlichen Verletzung als Substanz aus den Pflanzen aus. Historisch wurden tropische Harze unter anderem im Schiffbau, in der Medizin und als Bindemittel in der Malerei verwendet. Heutzutage werden tropische Harze als Räucherwerk, für Seifen und Parfums sowie für Farben und Lacke eingesetzt. In der Herstellung von Medikamenten finden sie nach wie vor Gebrauch.

Tropisches Baumharz Elemi

Elemi ist das Harz aus verschiedenen Balsambaumgewächsen, die in Australien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie im Süden Asiens heimisch sind. Die Pflanzen sondern nach Einschneiden der Rinde ein klebriges, trübes weißliches, hellgelbes oder grünliches, angenehm riechendes Harz ab. Im Kontakt mit der Luft härtet das Elemi aus. Mit der Zeit wird es zäher, dunkler und erscheint mit einem glasigen Bruch. Das Elemi vom Manilaelemibaum ist ein weiches, weißes Harz, das auf den Philippinen gewonnenen und vor allem als Räucherwerk genutzt wird. Auch der Pilinussbaum, welcher ebenfalls auf den Philippinen beheimatet ist, dient als Quelle für das Manilaelemi. Afrikanisches Elemi stammt von den Baumarten Boswellia frereana und Boswellia sacra. Letztere ist im deutschsprachigen Raum als Arabischer Weihrauch oder Somalischer Weihrauch bekannt. Boswellia sacra wächst vorwiegend in Trockengebieten von Somalia, Jemen und Oman. Das abgesonderte Gummiharz Weihrauch enthält 50 bis 70 Prozent Harzsubstanzen. Mit Mexiko Elemi und Yucatán Elemi werden Baumharze der Gewächse Amyris bezeichnet. Die zur Familie der Zitruspflanzen gehörenden Amyris elemifera und Amyris sylvatica sondern zähe, hellgelbe Substanzen ab, die beim Räuchern einen zitronigen, leicht fenchel-artigen Duft verströmen. Elemi wird auch vom Weißgummibaum oder Amerikanischen Balsam gewonnen. Wegen der abblätternden, rötlichen Borke und der damit verbundenen Assoziation mit Sonnenbrand ist der Name Touristenbaum gebräuchlich. Die Baumart liefert ein Elemi, das in Mittelamerika Verwendung in der Volksheilkunde findet. Zudem wird das Gomartharz zur Herstellung von Firnissen verwendet.

Benzoe vom Storaxbaum

Benzoe oder Benzoeharz ist das tropische Harz verschiedener Storaxbäume. Benzoeharz wird hauptsächlich in seiner natürlichen Form angeboten und kann ideal verräuchert werden. Das Siam-Benzoe stammt aus Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand, wo es von der Pflanze Styrax tonkinensis, einem wild wachsenden immergrünen Baum, gewonnen wird. Der Geruch des leicht rötlichen Harzes Siam-Benzoe erinnert an Vanille, ist leicht schokoladig und intensiv balsamisch. Das dunkelgelbe Sumatra-Benzoe und das tropische Baumharz der Art Styrax paralleloneurus stellen ein regional begrenztes Produkt dar. Im Sumatra-Benzoe sorgen Coniferylzinnamat, geringe Mengen Styren und Benzaldehyd für den angenehmen Duft. Das Aroma von Siam-Benzoe wird durch Coniferylbenzoat, Zinnamylbenzoeat und Benzoesäure bestimmt. In Italien verwendet man Benzoe zur Herstellung von Orzata-Sirup. In Indien ist das Baumharz ein beliebter Bestandteil von Weihrauch-Mischungen für spirituelle Zeremonien in Tempelanlagen. Parfümhersteller nutzen das Naturharz für warme und orientalische Duftkompositionen. Benzoe findet ebenso im Geigenbau Gebrauch, indem das tropische Harz als Lackkomponente dient.

Das gelbe Naturharz Sandarak

Sandarak ist das hellgelbe Harz von strauch- oder baumartigen Koniferen. Eine Quelle ist der namensgebende Sandarakbaum, welcher durchschnittliche Wuchshöhen von sechs bis acht Metern erreicht. Aus Pflanzenteilen des Sandarakbaums wird Afrikanischer Sandarak zum Räuchern gewonnen. Auch verschiedene Schmuckzypressen dienen als Bezugsquelle. Mittels Anritzen der Rinde oder Ausschwitzen lässt sich das Naturharz ernten. Sandarak ist spröde und leicht zerbrechlich. Beim Kauen zerfällt es im Gegensatz zu den meisten Baumharzen in ein sandiges Pulver. Typisch ist der schwach bittere Geschmack sowie der balsamisch-harzige Geruch. Sandarak besteht vorwiegend aus Harzsäuren der Gruppe der Pimarane und Labdanen. Geringe Mengen ätherischen Öls und Bitterstoffen sind außerdem enthalten. Fein gepulvertes Sandarak wird als effektives Radierpulver benutzt, mit dem sich radierte Stellen auf Papier wieder beschreibbar machen lassen. Außerdem findet das tropische Harz in der Lackindustrie Anwendung. Traditionell ist das Baumharz bei den Ureinwohnern Nordafrikas als Räucherwerk im Einsatz.