Die achte Hauptgruppe im Periodensystem

Die achte Hauptgruppe im Periodensystem

Wenn man den Begriff Edelgas hört, denkt man vermutlich erst einmal an das vermutlich bekannteste aller Edelgase: Helium. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eines von insgesamt sieben Elementen, die zusammen die achte Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente bilden. Helium ist vermutlich daher so bekannt, da seine Anwendungen auch in unseren Alltag hineinreichen. Denn mit Helium lassen sich Ballons zum Fliegen bringen und Stimmen höher werden lassen. Jedoch sind auch die anderen Elemente durchaus von Nutzen und einen näheren Blick wert. Im Folgenden geben wir daher einen Überblick über alle sieben Edelgase und deren jeweiligen Anwendungen und Besonderheiten.

Was genau sind eigentlich Edelgase?

Wie bereits erwähnt, bilden die Edelgase die achte Hauptgruppe im Periodensystem. Sie haben alle die Besonderheit gemeinsam, dass ihre Elektronenschalen vollständig mit Außenelektronen gefüllt sind und sie daher einen enorm hohen Grad der Stabilität aufweisen. Zudem führt diese Eigenheit auch dazu, dass Edelgase keine Moleküle bilden und lediglich als einzelne Atome vorkommen. Diese Atome sind zudem nur unter absoluten Extrembedingungen in der Lage eine chemische Reaktion zu durchleben. Daher kommt auch der Name. Denn auch die Edelmetalle haben diese Eigenschaft der niedrigen Reaktionsfähigkeit. Und da die Elemente der achten Hauptgruppe bei Raumtemperatur gasförmig sind, ergibt sich dann der Name Edelgase.

Welche Edelgase gibt es?

Helium

Das berühmteste aller Edelgase verfügt über lediglich zwei Außenelektronen auf seiner Elektronenschale. Es ist das mit weitem Abstand häufigste aller Edelgase und nach Wasserstoff sogar das zweithäufigste Element des Universums. Helium hat die Besonderheit, dass es auch bei sehr tiefen Temperaturen noch gasförmig bleibt und selbst beim absoluten Nullpunkt (-273,15°C) ohne äußere Einflüsse nicht fest wird. Es findet nicht nur in Ballons Anwendung, sondern dient dank seiner einzigartigen Eigenschaften unter anderem auch der Tieftemperaturtechnik und der Bestimmung des Alters von Gesteinen. Der stimmverändernde Effekt kommt im Übrigen daher, dass durch das Gas die Schallgeschwindigkeit erhöht wird und die Töne dann schneller hörbar werden. Diesen Effekt kennt man auch davon, wenn Musik schneller abgespielt wird als normal.

Krypton

Im Gegensatz zum sehr häufig auftretenden Helium handelt es sich bei Krypton um eines der seltensten Elemente unseres Planeten. Daher sind die Anwendungsbereiche auch deutlich limitierter. Krypton wird jedoch unter anderem in Glühbirnen als sogenanntes Füllgas verwendet.

Argon

Argon ist nicht ganz so selten wie andere Edelgase und findet daher in vielen Bereichen unseres Lebens Anwendung. Das günstigste aller Edelgase wird nicht nur als Füllgas in Lampen verwendet, sondern auch als Schweißgas und als Schutzgas. In der Industrie ist Argon daher beinahe unverzichtbar.

Neon

Den Namen dieses besonderen Edelgases hat man vermutlich auch schon das ein oder andere Mal gehört. Jedoch vermutlich meist in einem falschen Zusammenhang. Denn die bekannten Neonröhren enthalten gar kein Neon, sondern den Dampf von Quecksilber. Neon leuchtet bei seiner Entladung nämlich rötlich und findet daher in Kontrolllämpchen und Lasern Anwendung.

Xenon

Das Element Xenon wird zumeist als Füllgas für besondere Lampen genutzt. Die danach benannten Xenon- Scheinwerfer waren vor wenigen Jahren noch das Maß der Dinge, wenn es um sehr helle Lampen ging. Denn Xenon ermöglicht durch seine chemische Zusammensetzung deutlich höhere Temperaturen der Glühdrähte und somit auch eine merklich höhere Lichtausbeute.

Oganesson

Oganesson ist ein spezieller Fall. Denn das Element mit der bis heute höchsten Ordnungszahl (118) wird zwar den Edelgasen zugerechnet, aber da die chemischen Eigenschaften noch nicht erforscht sind, lässt sich dies nicht mit Sicherheit verifizieren.

Radon

Als einziges der Edelgase ist Radon radioaktiv. Da es weltweit im Boden auftritt, gilt es mancherorts auch als sehr gefährlich. Unter ärztlicher Aufsicht wird es jedoch auch in der Schmerztherapie und in der Behandlung von Allergien und Atemwegserkrankungen sehr erfolgreich eingesetzt.