Die bunte Welt der Edelsteine

Die bunte Welt der Edelsteine

Die Frage nach einem Schmuckstein ist eine sehr beliebte Frage in Kreuzworträtseln. Als Lösungswort können verschiedene Steinarten in Frage kommen. Die meisten Schmucksteine haben zwischen vier und sieben Buchstaben, viele haben auch zehn Buchstaben. Und auch wenn jeder den Begriff "Schmuckstein" schon mal gehört hat: Was versteht man überhaupt unter einem Schmuckstein?

Definition eines Schmucksteins

Schmucksteine sind entweder synthetisch hergestellte oder aus organischen Mineralen abgebaute Steinstücke, die durch ihre Farbbrillanz, Maserung, Form usw. auffallen. Sie werden von vielen Menschen als besonders ansehnlich empfunden und dienen daher als Schmuck, zum Beispiel als Kettenanhänger, Ohrringe oder Broschen, und das sowohl roh als auch bearbeitet (etwa geschliffen). Man bezeichnet die Steine auch als Edel- oder Halbedelsteine.

Grob gesagt, entstehen die Steine aus Lavagestein oder auch aus Ablagerungen, die sich teils über Millionen von Jahren hinweg durch die Einflüsse von Wind, Wasser und Druck so verändert haben, dass sie bestimmte Farben aufweisen. Es gibt sie auf der ganzen Welt verteilt, allerdings treten - durch bestimmte geografische Gegebenheiten - meist bestimmte Steinarten in ein und denselben Regionen auf. Es ist also leider extrem unwahrscheinlich, dass wir hier in Deutschland das Glück haben, beim morgendlichen Waldspaziergang überraschend ein Stück äußerst wertvolle echte Jade (die hauptsächlich in China vorkommt) zu finden.

Man geht davon aus, dass die Menschheit schon seit langer Zeit hübsche Steinchen als Schmuck oder Glücksbringer verwendet. Bereits die Kulturen der Antike und des alten Ägyptens nutzen Steine, um sich zu schmücken. Zudem glaubte man daran, dass verschiedene Steinarten unterschiedliche Wirkungsweisen und teils sogar magische und heilende Kräfte haben. Im Mittalter beispielsweise gab es gegen so ziemlich alle Beschwerden oder Probleme eine passenden Heilstein, von Bluthochdruck über Durchfall bis hin zu Läusen. Der Saphir sollte sogar gegen Dummheit helfen. Noch heute werden in spirituellen Kreisen Steine als Beschützer oder Talisman verwendet. Eine körperliche Wirkung von Steinen auf den Menschen ist zwar nicht wissenschaftlich erwiesen, aber der Glaube kann bekanntermaßen Berge versetzen!

Alle Farben des Regenbogens

Schmucksteine gibt es in jeder Couleur des Farbspektrums. Der wohl bekannteste rote Stein etwa dürfte der Rubin sein. Er ist - vermutlich gerade wegen der roten Farbe - auch ein Symbol für Liebe und Leidenschaft. Besonders reine Rubine sind relativ teuer. Beliebte gelbe Steine sind Citrin, Feueropal und Bernstein. Letzterer entsteht aus fossilem Harz. Häufig passiert es, dass Insekten beim Trocknen des Harzes am Baum darin eingeschlossen werden. Solche Bernsteine mit Tierchen darin werden allerdings weniger als Schmuckstein am Körper genutzt, sondern als Ausstellungsstück. Der Citrin galt übrigens bis vor einigen Jahrhunderten als ein Stein, der ewiges Leben schenken soll. Vielleicht lohnt es sich ja, das einmal auszuprobieren?

Bekannte grüne Steine sind etwa Jade, Türkis, Smaragd und Aventurin. Der Türkis war und ist ein wichtiger Schutzstein unter anderem der nordamerikanischen Ureinwohner (nicht zuletzt, weil er in Arizona vorkommt). Der Stein soll vor dem Bösen bewahren. Zudem sieht er mit seiner strahlenden Farbe einfach wunderschön aus! Er gehört zu den teureren Schmucksteinen und ist in reiner Form heute eher selten.

Zu den blau bis violett gefärbten Steinen gehören beispielsweise der Amethyst und der Lapislazuli. Letzterer wird auch Lapis genannt, lateinisch für "Stein". Diesen strahlend blauen Schmuckstein, der häufig von aparten Mustern durchzogen ist, gibt es in großen Vorkommen in Russland und Afghanistan. Er war ein wichtiger Stein der Ägypter, galt dort als "Stein der Götter" und ist in vielen Pharaonengräbern als Schmuck zu finden.

Achat, Hämatit und Obsidian sind einige der schwarzen Schmucksteine. Obsidian ist ein Lavagestein, das unter anderem in Mexiko zu finden ist. Dort wurde der Stein früher auch im Zusammenhang mit Menschenopfern gern genutzt. Von dieser düsteren Vergangenheit sollte man sich aber keineswegs abschrecken lassen, denn der Stein ist mit seiner tiefschwarzen Farbe und dem schönen Glanz wunderbar für Schmuck geeignet. Außerdem soll er Sagen zufolge Dämonen fern halten. Und das lassen wir uns doch alle gern gefallen, oder nicht?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt...

Es gibt auch goldfarbene Schmucksteine, die nicht aus Gold bestehen. Einer davon ist der Pyrit, der durch seinen schönen Glanz auffällt. Man nennt ihn auch Katzen- oder Narrengold. Warum dies so ist, kann man sich gut vorstellen: Auf den ersten Blick, also für "Narren", könnte er von der Optik her als echtes Gold durchgehen. Wer genau hinschaut und prüft, stellt jedoch schnell fest, dass es sich um den Pyrit handelt, der weniger wert ist als Gold und aus Eisen und Schwefel besteht. Man sollte sich jedoch nicht vom Gedanken täuschen lassen, Schmucksteine grundsätzlich seien nicht so wertvolles Schmuckmaterial wie Gold, Silber oder Platin. Wie bereits erwähnt, gibt es einige Steine, die durchaus teuer sind, zum Beispiel der echte Türkis oder auch die Jade. Der Wert der Steine hängt nicht zuletzt von der Seltenheit ab. Kein Wunder also, dass auch viele Fälschungen kursieren und einfache gefärbte Steine als wertvolle Schmucksteine ausgegeben werden.
 
Darüber hinaus gibt es auch einige Arten von Steine, die mehrfarbig sind. Dies sind etwa Chalcedon, Jaspis, Saphire und Turmaline. Sie kommen jeweils in Farbgruppen vor, es kann jedoch auch sein, dass ein Stein von mehreren Farben durchzogen ist.