Die Lebensgeschichte der Erde

Die Lebensgeschichte der Erde

Wer sich mit der Geschichte der Erde beschäftigt, taucht ein in eine unbekannte, faszinierende Welt voller stetiger Veränderungen, Höhen und Tiefen. Jedes Äon, also Abschnitt eines Zeitalters der Erde, setzte Meilensteine für die weitere Entwicklung der Erde und des Lebens.

Das Hadaikum (vor 4,5 bis 4 Milliarden Jahren)

Die Lebensgeschichte der Erde ist gezeichnet von vielen drastischen Schritten. Vor 4,5 Milliarden Jahren bestand die Oberfläche aus flüssigem Gestein, also Lava. Die Luft war erfüllt von giftigen und ätzenden Gasen. Lebensfreundlich war das Hadaikum bei Weitem nicht, weshalb sich der Name dieses Erdzeitalters vom griechischen Gott der Unterwelt, Hades, ableitet. 

Vor 4 Milliarden Jahren endete das Hadaikum. Die Erdoberfläche war soweit abgekühlt, es hatte sich eine feste Kruste gebildet.

Das Archaikum (vor 4 bis 2,5 Milliarden Jahren)

Die Oberfläche kühlte weiter ab. Durch die feste Kruste konnte sich nun Wasser an der Oberfläche sammeln - die Ozeane entstanden vor etwa 3,8 Milliarden Jahren. Hier bildete sich schließlich auch das erste Leben in Form einfacher Bakterien. Vor etwa 2,5 Milliarden Jahren begannen primitivste Lebensformen, Einzeller, ihre Umwelt zu beeinflussen. So entstand auch der Sauerstoff in der Atmosphäre, welcher den Grundstein für die folgende Entwicklung legte.

Das Proterozoikum (vor 2,5 Milliarden bis 550 Millionen Jahren)

Lebewesen ohne feste Schale und Hülle bevölkerten in diesem Äon die noch junge Erde. Diese begannen aber nun, Zellkerne auszubilden und auch untereinander zu interagieren. So entstanden erste mehrzellige Lebewesen.

Das Phanerozoikum (vor 550 Millionen Jahren bis heute)

Forscher sprechen oft davon, dass ab diesem Zeitpunkt das "sichtbare Äon" der Erde begann. Vor etwa 550 Millionen Jahren explodierte das Leben auf der Erde förmlich. Ab dieser Zeit sind auch Fossilien vorhanden, welche die Entwicklungsverläufe der Lebensformen zeigen.

Obwohl sich im frühen Phanerozoikum das Leben rasant weiter entwickelte, gab es zwei tiefe Einschnitte: Zwei Massensterben löschten jeweils beinahe fast sämtliches Leben auf der Erde aus. Daher unterteilen Forscher dieses Äon in drei separate Abschnitte, welche Ären genannt werden:

Die drei Ären des Phanerozoikums

Das Paläozoikum (vor 550 bis 251 Millionen Jahren)

Vor etwa 550 Millionen Jahren, im Paläozoikum, entstand das Leben in den Ozeanen. Erste Urfische breiteten sich aus. Im Verlauf der Zeit entstanden hieraus Amphibien, die sich sowohl an Land, wie auch am Wasser fortbewegen konnten. Daraus entwickelten sich schließlich Reptilien, welche an Land lebten.

Doch nicht nur die Tierwelt veränderte sich jetzt rasant, auch die Pflanzen zogen nach. Die Wasserpflanzen, welche in den Ozeanen beheimatet waren, zogen Schritt für Schritt ebenfalls an Land. Vor allem Flechten und Pilze beherrschten das Bild, die ersten Bäume entstanden erst vor etwa 300 Millionen Jahren.

Das Paläozoikum endete mit dem größten Massensterben der Erdgeschichte. Über 90% allen Lebens wurden fast schlagartig ausgelöscht. Die Ursache hierfür ist bis heute nicht vollständig geklärt. Als wahrscheinlich gilt aber eine Eiszeit, die durch einen Meteoriteneinschlag eingeläutet wurde.

Das Mesozoikum (vor 251 bis 65 Millionen Jahren)

Im Mesozoikum beginnt das Erdzeitalter der Dinosaurier, welche aus Riesenechsen hervor gingen. Diese Zeit ist noch heute vor allem durch ihren Riesenwuchs bekannt, denn die meisten Tiere waren damals, im Vergleich zu heute, sehr groß gewachsen.

Auch die Zeit der Dinosaurier endete mit einem Massensterben, das vor etwa 65 Millionen Jahren erneut fast alles Leben auslöschte. Hier wird ebenfalls ein Meteoriteneinschlag angenommen, welcher die Erde über Monate aufgrund riesiger Asche- und Staubmengen verdunkelte und somit die Sonneneinstrahlung verhinderte. Große Tiere hatten kaum Überlebenschancen, kleine Säugetiere waren im Vorteil.

Forscher sind sich uneinig, ob das Mesozoikum noch immer andauert. Manche halten es für möglich, dass bereits ein neues Zeitalter angebrochen ist.