Die Musik in den Südstaaten der USA

Die Musik in den Südstaaten der USA

Um 1900 herum entstand der Jazz überwiegend durch afroamerikanische Musiker in den südlichen Staaten der USA. Im Jazz entstehen vielfältige Stile mit punktuellen Schwerpunkten und parallelen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Europa.

Was ist Jazz?

Viele Bestandteile der europäischen Musikformen sind Grundlagen des Jazz. Europäische Melodik und Harmonik und europäische Musikformen finden sich im Jazz. Aus Europa stammen die Musikinstrumente: Blasinstrumente, Klavier, Gitarre und Kontrabass. Die jazzige Musik ist ohne Schlaginstrumente, kleine und große Trommel und Becken, nicht vorstellbar. Afrikanische Musikkulturen bilden die Spielbasis. Ausdrucksvoll ist die Rhythmik, hervorstechend in Swing und Groove, und die Improvisatorische und spontane Interaktion. Auffallend ist die Tonbildung, die sich entlang eines vokalen Ausdrucks ausrichtet. Die Grenzen zwischen den Stilen sind häufig fließend.

Der frühe Stil - New Orleans Jazz

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt sich in New Orleans die erste Jazz Musik und wird mit New Orleans Jazz bezeichnet. Der Stil enthält Anklänge aus Negro Spirituals, Blues und Ragtime. Alle Musiker improvisieren, das Musikstück enthält mehrtaktige Pausen, Breaks genannt. Hauptstimme ist die Trompete. Die beliebte Musik verbreitet sich über die Vereinigten Staaten von Amerika.  

Dixielandjazz - der weiße Jazz

Entstanden ist der Stil um 1910. Der New Orleans Jazz bleibt die Musik der afroamerikanischen Musiker, weiße Jazzer entwickeln einen eigenen Sound. Er zeichnet sich vorwiegend durch weniger Schleiftöne und ein geringeres Vibrato aus. Harmonien und Melodien werden glatter und die Technik erscheint versierter. Von New Orleans verbreitet sich der Stil nach Chicago und New York.  

Eine eigene Prägung - der Chicago Jazz

Schüler, Studenten und Amateure spielen ab 1920 New Orleans Jazz und Dixieland Jazz in Chicago. Die komplexen Strukturen der Ausgangsstile vereinfachen sich. Wesentlich sind drei Merkmale: Melodien liegen weder parallel noch kreuzen sie sich und die Kollektivimprovisation nimmt ab. Soli treten stattdessen deutlich in den Vordergrund.

Die heute populärste Jazzrichtung - der Swing

Aus der Dominanz und dem Stil weißer Jazzmusiker entwickelt sich in den 1930er Jahren der Swing als Tanzmusik. Bigbands verbreiten die Musikrichtung und regionale Swingstile, wie der Kansas City Swing und der Western Swing, entstehen. Seine Blütezeit erlebt der Swing zwischen 1935 und 1945.

Eine Europäische Entwicklung - der Gypsy Jazz

Nach 1945 findet die Entwicklung des Swing ihre Parallele im europäischen Gypsy Jazz. Gitarren und Geigen lösen die Blasinstrumente ab.

Neue Richtung - der Bebob

Um 1943 treten Schlagzeug und Bass stärker hervor und zeichnen sich durch größere rhythmische Freiheiten aus. Markant sind das schnelle Tempo sowie eine Verdoppelung des Tempos, während die Musikharmonie durch komplizierte Schemata auffällt. Unverwechselbar sind die langen Improvisationen, durch die sich Bebop von früheren Jazzstilen abhebt.

Variation - der Modern Jazz

Aus dem Bebop entsteht der Modern Jazz und ab 1947 der Latin Jazz aus einer Karibikmusik und traditionellem Jazz mit Schwerpunkt Kuba. Lateinamerikanische Rhythmen dominieren den Jazzstil.

Varianten aus dem Bebop

Mit langsamen Tempi und weiten Melodiebögen zeigt sich in den 1950er Jahren der Cool Jazz. In Kalifornien entsteht der West Coast Jazz mit Trend zur Unterhaltungsmusik. Im Hard Bop zeigen sich zeitgenössische afroamerikanische Einflüsse mit rhythmischer Spielweise. In den 1960er Jahren bilden sich mit dem Soul Jazz, der gospelaartigen Charakter hat, singbare Jazzvarianten.

Parallelentwicklung - der Free Jazz

Jazz vereinigt vielseitige Verbindungen mit unterschiedlichen Musikelementen und Stilen. Eine unkonventionelle Musik entsteht seit Mitte der 1950er Jahre mit dem Free Jazz und seit Ende der 1960er Jahre vereinen sich Stilextreme im Jazz Fusion. Elektrogitarren und Elektropianos modulieren den Stil.