Die zwei isländischen Werke aus dem 13. Jahrhundert

Die zwei isländischen Werke aus dem 13. Jahrhundert

Edda ist der Name zweier isländischer Werke aus dem 13. Jahrhundert. Darin werden skandinavische Sagen der Asen und Geschichten aus der nordischen Mythologie erzählt. Zwerge stellen in diesen beiden Werken wichtige Figuren dar. Sie wohnen in Erdhöhlen sowie unter den Bergen und Felsen. In einem goldenen Saal in Nidawellir leben die Zwerge aus Sindris Geschlecht. Durch die Hilfe eines magischen Huts oder mittels eines speziellen Mantels können sich die Zwerge der Edda unsichtbar machen. Die literarischen Werke präsentieren die vorgestellten Zwerge nicht unbedingt als kleine Figuren. Vielmehr handelt es sich um Formwandler, die in der Gestalt von verschiedenen Tieren erscheinen können. Ottur, der Bruder des Zwerges Regin, bevorzugt die Körperform eines Otters. Ihr gemeinsamer Bruder Fafnir kann dank des Schreckenshelms die Gestalt eines Drachen annehmen.

Modsognir und Durin sind die mächtigsten Zwerge in der Edda

Modsognir ist in der nordischen Mythologie der erste Zwerg und wurde von den Göttern erschaffen. Im Dvergatal, einer aus sieben Strophen bestehenden Zwergenzählung innerhalb der Lieder-Edda, wird Modsognir als der mächtigste aller Zwerge dargestellt. Ihm folgt der Zwerg Durin. Der Legende nach berieten sich die Asen, wer die Zwerge schaffen sollte. Zuerst entstand Modsognir und danach Durin. Alle anderen der menschenähnlichen Höhlenzwerge stammen von ihnen ab.

Zwergenkönig Hreidmar und seine Söhne Ottur, Regin und Fafnir

Hreidmar war der habgierige Zauberer und König und eines Zwergenvolkes sowie Vater der Brüder Ottur, Regin und Fafnir. Mit Hilfe seiner Söhne konnte er die Asen Odin, Loki und Hönir mit unzerbrechlichen Ketten versehen. Fafnir tötete seinen Vater wegen des als Wergeld ausgehändigten Goldschatz des Andwari. Das Schicksal von Fafnir wird in einem Heldenlied der im Codex Regius überlieferten Liederedda erzählt. Hier wird der als Drache erscheinende Zwerg vom Helden Siguror niedergestreckt. Ottur wurde vom Gott Loki mit einem Steinwurf getötet, als er in Gestalt eines Otters einen Lachs fressen wollte. Die Tat war Auslöser für die Gefangennahme der Asen durch Hreidmar. Regins Geschichte ist ebenfalls in den eddischen Schriften der Liederedda zu finden. Er wird zudem in der Aufzählung der Zwerge im Dvergatal genannt, in welchem circa siebzig Zwergennamen aneinandergereiht sind. Als Ziehvater des Helden Siguror ist Regin mitverantwortlich für den Tod seines Bruders Fafnir. Regin schmiedet das Drachentöterschwert Gram und stiftet seinen Ziehsohn zum Mord an seinem Verwandten an.

Der Zwerg Brokkr und sein Bruder Sindri

Brokkr ist ein Zwerg der nordischen Mythologie, der zusammen mit seinem Bruder Sindri den Hammer Mjölnir sowie den goldenen Ring Draupnir und den goldenen Eber Gullinborsti schuf. In Lokis Wette mit den Zwergen in der Snorra-Edda ist dargestellt, an welche Besitzer die erschaffenen Objekte wanderten. Brokkr gab den Hammer Mjölnir Thor, den Ring Draupnir an Odin und den goldenen Eber an Freyr. Über die Erschaffung von Thors Hammer Mjölnir berichtet die humorvolle Sage vom Wettschmieden der Zwergenbrüder. Um die Werke anderer Zwerge zu übertreffen, welche in der Edda nur als die Söhne Ivaldis erwähnt werden, schufen sie die Meisterstücke. Dass es überhaupt zum Wettschmieden kam, lag am Feuergott Loki. Der Auszug Lokis Wette mit den Zwergen berichtet unter anderem, wie der Zwerg Brokkr in der Schmiede von einer Fliege gepeinigt wurde und was dem Gott des Feuers widerfuhr.