Eine häufig verbreitete Gattung in der Familie der Nadelholzgewächse

Eine häufig verbreitete Gattung in der Familie der Nadelholzgewächse

Eine beliebte Frage im Kreuzworträtsel und Kreuzgitter ist die nach einer Kiefernart. Der geneigte Rätsellöser hat es beim Knacken kniffeliger Rätsel heute viel leichter als früher, denn der Computer hilft weiter. Das ist zwar effizient, nimmt dem Rätsellösen aber auch etwas an Reiz. Abgesehen davon, dass nun nur noch nach passenden Wörtern gesucht werden muss, bleibt das wirkliche Wissen um die Dinge nur an der Oberfläche. Das ist schade. Denn wer wirklich etwas über eine gesuchte Kiefernart wissen möchte, müsste bei der Begriffsrecherche schon etwas tiefer gehen. Wir haben uns den bei Rätseln so oft gesuchten Begriff "Kiefernart" heute mal etwas näher angeschaut.

Kiefernarten in großer Zahl

Auf der Suche nach einer Kiefernart wird man schnell fündig. Es gibt Kiefernarten mit 4 bis 15 Buchstaben. Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn die gesuchte Lösung nicht darunter wäre. Wir wollen hier auch gar nicht alle Lösungen nennen, sondern uns auf die wichtigsten Arten dieser Nadelbäume konzentrieren. Für diese ausgewählten Arten wollen wir das Wissen darum dann auch ein wenig vertiefen. Abgesehen davon sind es auch nicht tatsächlich über 40 verschiedene Arten an Kiefern, die man schnell finden kann, sondern manchmal auch nur unterschiedliche Bezeichnungen für ein und denselben Baum. Bei Kiefernarten mit 4 Buchstaben findet man beispielsweise Erve, Arve und Arbe. Dabei handelt es sich immer um den gleichen Baum mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Schauen wir zunächst aber erst einmal auf die Kiefer im Allgemeinen.

Die große Gattung der Kiefern: Pinus

Die große Gattung der Kiefern trägt den wissenschaftlichen Namen Pinus. Die Gattung Pinus wiederum gehört zur Ordnung der Koniferen und zur Familie der Kieferngewächse Pinaceae. Zur Gattung Pinus gehören mehr als 90 Arten, die überwiegend auf der nördlichen Halbkugel der Erde wachsen. Kiefern sind wie die meisten Nadelbäume immergrüne Gewächse mit nadelförmigen Blättern, die in gehäufter Form wachsen. Die männlichen Blüten bilden die Kiefernzapfen, die je nach Kiefernart von sehr unterschiedliche Größe sein können. Die holzigen Zapfenschuppen sind anfangs geschlossen. Nach der Öffnung geben sie meist geflügelte Samen frei. Viele Kiefernarten bilden ganze Wälder und sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Andere Namen der Kiefer sind Föhre, Dähle und Forle. Die Bezeichnung Föhre und abgewandelte Formen davon gab es in allen germanischen Sprachen. Die Bezeichnung Kiefer ist erst seit dem 16. Jahrhundert belegbar. Ein etymologischer Zusammenhang besteht vermutlich mit dem Wort Kien, dass das Harz der Kiefer bezeichnet. Der Zapfen der Kiefer wird auch Kienapfel genannt.

Von großer wirtschaftlicher Bedeutung

Kiefern sind in vielen Länder von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Neben ihrem Holz wird auch das Harz genutzt, beispielsweise für die Herstellung von Terpentin, von ätherischen Ölen und von Kolophonium. Kiefernholz ist eines der wichtigsten Nadelhölzer. Das Holz von Kiefern ist von geradem Wuchs und hat gute mechanische Eigenschaften. Kiefern wachsen recht schnell und haben verhältnismäßig geringe Standortansprüche. Das Holz wird als Bauholz für Holzkonstruktionen, Fassadenverkleidungen, Fenster, Türen, Fußböden und im Innenausbau, im Möbelbau sowie als Brennholz vielseitig verwendet. Auch im Landschaftsbau gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete für Kiefernholz, beispielsweise für Zäune, Pfähle, Pergolen und für Kinderspielgeräte. Das Harz wird zur Herstellung chemischer Produkte verwendet und seine Gewinnung heißt in Österreich Pecherei, weil das Harz der Schwarzkiefer hier als Pech bezeichnet wird. In vergangenen Zeiten nutzte man die sogenannte Kienspäne zur Beleuchtung. Die Samen mancher Kiefern sind so groß, dass man sie essen kann. Sie werden Zedernüsse oder Pinienkerne genannt. Kiefern werden auch als Zierbäume und Ziersträucher verwendet.

Die wichtigen europäischen Kiefernarten

Wichtige europäische Kiefernarten sind die Waldkiefer Pinus sylvestris, die auch gemeine Kiefer, Sandkiefer oder Föhre genannt wird. Sie kann bis zu 50 Metern hoch werden. Ihre paarweise vorkommenden Nadeln sind bis zu 7 Zentimeter lang und die Zapfen sind zwischen 5 und 8 Zentimetern groß. Die Schwarzkiefer Pinus nigra wächst in den Gebirgen Ost-, Süd- und Mitteleuropas sowie Westasiens und wird zwischen 20 und 40 Metern hoch. Sie hat eine schwarzgraue Borke, paarweise zusammenstehende Nadeln, die bis zu 15 Zentimeter lang werden und kegel- bis eiförmige Zapfen. Die Strandkiefer Pinus pinaster wird zwischen 20 und 30 Meter groß und wächst im Mittelmeerraum und an der französischen, spanischen und portugiesischen Atlantikküste. Sie zeichnet sich durch ihre rotbraune, dicke und rissige Borke und ihre hellbraunen und glänzenden Zapfen aus. Ihre Nadeln sind zwischen 10 und 20 Zentimeter lang.

Und noch mehr europäische Kiefernarten

Die Rumelische oder auch Mazedonische Kiefer Pinus peuce wächst in Albanien, Griechenland, Mazedonien, Kroatien und Slowenien. Mit einer Höhe von 10 bis maximal 20 Metern ist diese Kiefernart recht klein. Ihre Nadeln sind dreijährig und wachsen an den Enden der Triebe pinselartig gehäuft. Und dann wäre da noch die Pinie Pinus pinea, deren imposante Erscheinung mit ihrer schirmähnlichen Krone vor allem den Mittelmeerraum prägt. Gern wird die Pinie scherzhaft im Vergleich zur spitz zulaufenden Zypresse, die wie ein geschlossener Regenschirm ausschaut, als offener Regenschirm bezeichnet. Die Pinie wird auch Nuss-Kiefer genannt, weil ihre ausnehmend großen, fast runden Zapfen die essbaren Piniennüsse oder Pignolen enthalten. Pinien können bis zu 25 Metern hoch werden. Der Vollständigkeit halber zu nennen wären nun noch die Arve, auch Zirbelkiefer genannt, die Bergkiefer, die auch Latschenkiefer heißt, und die etwas größere Aleppokiefer. Es handelt sich dabei um wirtschaftlich nicht so bedeutende Arten, die in höheren Gebirgsregionen wachsen.

Kiefernarten wachsen auch in Übersee

Das Thema Kiefernarten ist ein weites Feld und wir sind tatsächlich immer noch nicht am Ende angelangt. Denn auch in Nordamerika haben Kiefern eine große wirtschaftliche Bedeutung. Die wohl bekannteste amerikanische Kiefernart ist die ausnehmend hübsche Weymouthskiefer Pinus strobus mit ihren filigranen, pinselartigen Nadeln. Die markanten Bäume können bis zu 50 Meter hoch werden. Ebenfalls in Nordamerika beheimatet ist die Grannenkiefer oder auch Fuchsschwanz-Kiefer Pinus aristata. Die maximal 20 Meter hohen Bäume können mit mehreren Tausend Jahren sehr alt werden und gelten daher als der Methusalem unter den Bäumen. Kiefern waren schon in der Antike bedeutsame Bäume. Im antiken Griechenland nutzte man das Kiefernharz beispielsweise zur Konservierung von Wein. Für den sogenannten Retsinawein ist Griechenland auch heute noch bekannt.