Gesteinsschmelze im Inneren der Erde

Gesteinsschmelze im Inneren der Erde

Vulkangestein entsteht durch die Gesteinsschmelze im Inneren der Erde. Spielt sie sich ausschließlich unter der Erdoberfläche ab, wo das geschmolzene Gestein gelöste Gase enthält, spricht man von Magma. Tritt sie an die Oberfläche, wo sich die Gase verflüchtigen, wird geschmolzenes Gestein als Lava bezeichnet. 

Bei erkalteter, erstarrter Lava handelt es sich um Vulkangestein. Es wird auch als Vulkanit oder Ergussgestein bezeichnet. Bei Gestein, das durch das Erkalten von Magma entsteht, spricht man von Plutonit. Plutonit entsteht im Erdinneren in Tiefen von mindestens 2 Kilometern. Es kristallisiert über eine sehr lange Zeit hinweg und weist später eine großkörnige Maserung auf.

Vulkangestein für die Pediküre

Bimsstein kennen diejenigen, die Wert auf die Pflege ihrer Füße legen. Das poröse, sehr leichte Gestein besitzt eine geringere Dichte als Wasser und man kann ihn in der Badewanne schwimmen lassen. Je nach Art der Lava gibt es Bims in unterschiedlichen Farbvarianten, wie beispielsweise schwarz, grau, gelblich oder weiß. 

Bimsstein entsteht aus einer auf Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid basierenden Lava. Er wird nicht nur zum Entfernen von Hornhaut verwendet. Man findet Bims auch in Gartensubstraten, in Leichtbetonsteinen, in Schwemmstein oder als Bimssteinpulver in der Zahntechnik. Man nutzt Bims zudem für den stonewashed Effekt von Jeans, als Filtermaterial für die Aufbereitung von Wasser und zur Zucht von Korallen.

Formbares Baumaterial aus Vulkangestein

Tuffstein besteht aus über 75% Pyroklasten unterschiedlicher Korngrößen. Pyroklasten sind Teile von Gestein, die infolge von Fragmentierung oder durch Kristallisierung entstanden sind. Tuffstein gibt es in verschiedenen Farbvarianten, z.B. in grau, gelblich, braun und rot. Er zeichnet sich häufig durch Gaseinschlüsse und damit durch eine eher poröse Beschaffenheit aus. Tuffstein gehört zu den Weichgesteinen, genau wie Marmor. Dementsprechend gut lässt er sich bearbeiten.

Bereits die alten Römer nutzten das Tuffgestein Peperino als Baumaterial. Auch einige historische Gebäude in Deutschland verfügen über wichtige Elemente aus Tuffstein. Ein Beispiel dafür sind die Figuren des Kölner Doms. Auch heute wird Tuff aufgrund seiner porösen und deswegen dämmenden Beschaffenheit als Baumaterial genutzt. Im Jahr 2011 wurde Tuff vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. zum Gestein des Jahres gekürt.

Beißt man auf Granit, hat man keine Chance!

Bei Granit handelt es sich um ein Plutonit, das im Inneren der Erde entsteht. Granit enthält Quarz, Feldspat und Dunkelglimmer sowie weitere, dunkle Minerale. Die Entstehungszeit der Magmakammer, in der sich Granit bildet, beträgt 10 bis 15 Millionen Jahre. Nach der Erstarrung gelangt er durch Erdabtragung und Eruptionen an die Erdoberfläche. 

Granit ist ein beliebtes Material aufgrund seiner Festigkeit. Nicht umsonst spricht der Volksmund davon ‘auf Granit zu beißen’, wenn eine Angelegenheit aussichtslos erscheint. Granit lässt sich jedoch gut schleifen und polieren. Man nutzt ihn für Gehwegplatten, als Bodenbelag, für Fensterbänke, als Küchenarbeitsplatten, für Brunnen, Säulen, Stelen, als Sockel, als Grabsteine und als Curling Steine.

Früher ein beliebter Werkstein

Der Name Trachyt leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet ‘rau’. Damit nahm der Mineraloge René-Just Haüy 1813 Bezug auf die Oberfläche des Gesteins, in die Einsprenglinge eingebettet sind. 

Trachyt wurde in früheren Zeiten als Werkstein genutzt und bereits von den Römern abgebaut. Bekannt für den Abbau von Trachyt ist der Drachenfels im Siebengebirge. St. Maria im Kapitol und Teile des Kölner Doms wurden mit Trachyt erbaut. Der Abbau am Drachenfelsen nahm extreme Ausmaße an, sodass 1773 ein Teil der darauf befindlichen Burg in einen Steinbruch stürzte. Der preußische König sollte den Abbau von Trachyt daraufhin stoppen. Da das Gestein inzwischen als verwitterungsgefährdet gilt, wird es heutzutage nicht mehr genutzt.

Ein seltenes Magma-Gestein

Fortunit ist ein seltenes magmatisches Gestein. Vorkommen gibt es in Fortuna in Südost-Spanien, sowie in dessen Umgebung in den Vulkankonstrukten von Cabecicos Negros, El Tale und Los Derramadores. Fortunit zeichnet sich hauptsächlich durch Einsprengungen von Olivin und Phlogopit aus.

Weit verbreitetes vulkanisches Glas

Der Name Obsidian bezieht sich auf den Römer Obsius, der den ersten Obsidian nach Rom gebracht haben soll. Plinius beschrieb den Stein in der Enzyklopädie ‘De Naturalis Historia’ als schwarz, glasartig und transparent durchscheinend. 

Damit Obsidian entstehen kann, muss die Lava schnell abkühlen und einen Massenanteil von 3 bis 4% aufweisen. Ist er höher, entsteht bei schneller Auskühlung Bimsstein. Würde Obsidian langsam auskühlen, entstünde Pechstein. 

Obsidian gehört zu den vulkanischen Gläsern. Das heißt, die Mineralkörner konnten aufgrund der schnellen Abkühlung nicht kristallisieren. In der Steinzeit wurde Obsidian zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen genutzt. Dazu diente er später auch den Azteken. Die Hethiter verwendeten das vulkanische Glas für Gefäße, die Römer als Spiegel. In der prähistorischen mexikanischen Ruinen-Stätte Teotihuacán gibt es Funde von Skulpturen und Figuren von Göttern, die durch Obsidian geschaffen wurden. 

Inzwischen ist Obsidian ein beliebtes Material für die Herstellung von Schmuck. Im esoterischen Bereich spielt er ebenfalls eine große Rolle als Heilstein gegen Ängste oder Blockaden und wird den Sternzeichen Skorpion und Schütze zugeordnet.

Griechischer Klangstein

Der Name Phonolith leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet ‘Klangstein’. Tatsächlich hat er einen hellen Klang, wenn man ihn anschlägt. Phonolith ist meist grau oder grün. Er beinhaltet felsische Mineralien wie Alkalifeldspat und weitere Feldspatvertreter. Seine Textur ist fein- bis grobkörnig mit Einsprenglingen. Wie der Name bereits verrät, wird Phonolith bevorzugt als Klangstein verwendet. Außerdem kann man ihn als Material für Natursteinmauern oder Fassaden nutzen.