Krach, bumm, bäng!

Krach, bumm, bäng!

Zugegebenermaßen sind Sprengkörper kein schönes Thema und als Rätsellöser geht man eher darüber hinweg, was ein Sprengkörper so anrichten kann. Schließlich vernichten Sprengkörper Menschen, Tiere, Landschaften und Bauwerke. An dieser Stelle wollen wir uns dennoch einmal etwas näher auf das Thema Sprengkörper einlassen und schauen, ob man ihm vielleicht etwas abgewinnen kann. Für Kreuzworträtsel & Co gibt es auf jeden Fall schon mal eine ganze Reihe von Lösungen.

Sprengkörper mit 4 bis 14 Buchstaben

Ein Sprengkörper mit vier Buchstaben kann eigentlich nur die Mine sein, gefolgt von der fünfbuchstabigen Bombe und Kugel. Da aus der Angabe "Sprengkörper" nicht gleich zu ersehen ist, ob der Singular oder der Plural gesucht wird, werden die Pluralformen als Lösungshilfen ebenfalls angeboten, also die Minen und die Bomben. Doch bleiben wir zunächst mal beim Singular. Lösungen mit sechs und sieben Buchstaben sind die Rakete, die Granate, die Seemine und der Torpedo. Nun folgen mit acht und mehr Buchstaben fast nur noch Komposita wie Gasbombe, Luftmine, Tretmine, Autobombe, Rohrbombe, Zeitbombe, Brandbombe, Nagelbombe, Panzermine, Tellermine, Handgranate, Wasserbombe, Fliegerbombe und so fort. Ausnahmen sind die Munition, das Projektil, die Kartusche und das Schrapnell. Zu den längsten Lösungen zählen die Splitterbombe mit 13 Buchstaben und die Eierhandgranate mit 14 Buchstaben.

Besonders heimtückische Sprengkörper

Das Schrapnell ist übrigens, für alle die es noch nicht wissen, eine Artilleriegranate, die auch Granatkartätsche genannt wird. Damit hätten wir gleich noch zwei Lösungen mit 17 Buchstaben und mit 16 beziehungsweise 17 Buchstaben, wenn man das ä nicht als Umlaut schreibt. Das Schrapnell hat die Eigenschaft, kurz vor dem Ziel noch eine Treibladung nach vorn auszustoßen. Als Erfinder dieses Munitionstyps gilt der britische Militär Henry Shrapnel, der von 1761 bis 1842 gelebt hat. Damit ist er für einen Erfinder eines nach ihm benannten Munitionstyps ganz schön alt geworden, zumal in jener Zeit. Überliefert ist aber auch, dass ein Captain Mercier eben jenen als Schrapnell bezeichneten Munitionstyp schon bei der Belagerung von Gibraltar von 1779 bis 1783 einsetzte, also in einer Zeit, in der Offizier Shrapnel wohl kaum aktiv gewesen sein kann. Shrapnel hat den Munitionstypus aber weiterentwickelt und die britische Regierung beschloss 1852 diese Art Sprengkörper nach ihm zu benennen. Schrapnelle entwickelten sich schnell zu Hinterladermunition, während ihre Vorläufer, die Kartätschen, noch ausschließlich Vorderladermunition war.

Der Vorläufer des Schrapnells

Als Vorläufer des Schrapnells gilt die Kartätsche, die umgangssprachlich auch als Kartusche bezeichnet wird. Damit hätten wir gleich noch eine Lösung fürs Kreuzworträtsel mit 10 oder 11 Buchstaben. Die Kartätsche ist ein altes Geschoss in der Artillerie, das eine Schrotladung enthält. Die Kartätsche wird deshalb auch Traubenhagel oder Traubenmunition genannt, zwei weitere Lösungsvorschläge fürs Rätsel mit 12 und 15 Buchstaben. Die Kartätsche wurde bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts erfunden. Die frühe Form der Kartätsche bestand aus einem Stoff- oder Papierbehälter, der mit kleinen Steinen oder Metallkugeln gefüllt war. 

Man nannte diesen Munitionstyp auch Beutelkartätsche (16/17 Buchstaben) oder Traubenkartätsche (18/19 Buchstaben). Die Kartätsche wurde immer weiterentwickelt. Selbst im Zweiten Weltkrieg kamen Kartätschen von mittlerem Kaliber noch bei einigen Geschützen zur Nahverteidigung zum Einsatz. Durch die Entwicklung des Maschinengewehrs und des Schrapnells wurde die Kartätsche inzwischen verdrängt. Bekannte Kriegsgeschehen, bei denen Kartätschen zum Einsatz kamen, waren die Schlacht bei Breitenfeld im Jahr 1631 im Dreißigjährigen Krieg, die Schlacht bei Waterloo, die im Jahr 1815 die letzte Schlacht von Napoleon Bonaparte war, die Schlacht von Solferino 1859, die Entscheidungsschlacht im Sardinischen Krieg zwischen den Königreichen Sardinien und Österreich, und der Juniaufstand 1848, der zur Ausrufung der Zweiten Französischen Republik führte.

Mit scharfer Munition geschossen

Natürlich waren Kartätsche und Schrapnell nicht die ersten Munitionstypen der Menschheitsgeschichte und auch nicht die ersten Sprengkörper. Der Begriff Munition kommt vom lateinischen Wort munitio und bedeutet so viel wie "Befestigung" oder "Verschanzung". Munition ist eine Sammelbezeichnung für sämtliches Schieß- und Wurfmaterial, dass zu kriegerische Zwecken, aber auch bei der Jagd und im Sport zum Einsatz kommt. Der Begriff schließt sämtliche Geschosse, Treib- und Sprengladungen, Zünd- und Leuchtsätze, Granaten, Bomben und Torpedos ein. Es gibt Aufschlagzünder bei denen Kopfzünder und Bodenzünder unterschieden werden. Bei Zeitzündern wiederum unterscheidet man Brennzünder, Uhrwerkszünder, Zerlegerzünder und Abstandszünder. Ein Doppelzünder hingegen vereint zwei verschiedene Zünderarten. Auch die Patrone ist eine Form der Munition, die ausschließlich für Feuerwaffen geeignet ist. Das Wort Patrone kommt von französisch Patron und bedeutet "Form, Modell oder Muster".

Waffen im Wandel der Zeit

In der Antike kannte man noch keine Kanonen. Man verwendete stattdessen riesige Steinschleudern. Überhaupt waren die frühen Waffen, angefangen von Pfeil und Bogen, mechanische Waffen, die ohne Pulver und Sprengkörper auskamen. Die Verwendung von Pfeil und Bogen ist schon in der Jungsteinzeit vor mehr als 20.000 Jahren belegt. Erste Sprengsätze gab es mit der Erfindung des Schwarzpulvers. Sie wurden vermutlich in China in der Song-Dynastie zwischen den Jahren 960 und 1279 gezündet. In dieser Zeit wurden auch erste Raketen entwickelt. Die älteste erhaltene Handfeuerwaffe, die sogenannte Heilongjiang-Büchse, stammt ebenfalls aus China und wird in das Jahr 1288 datiert.

Das Schwarzpulver gelangte schnell nach Europa und führte zu zahlreichen Erfindungen im militärischen Bereich. Von den Seefahren und Burgherren im Mittelalter des 14. und 15. Jahrhunderts wurden schon Kanonen genutzt, die mit Steinkugeln von vorn geladen wurden. Im 15. Jahrhundert wurde eine erste Hakenbüchse erfunden. Mit einem Haken konnte hier der Rückstoß besser aufgefangen werden. Die Musketiere im 16. Jahrhundert verwendeten dann erste Pistolen, in die Pulverladungen eingefüllt wurden. Patronen aus Papier waren im 17. Jahrhundert ein erster Schritt Projektil und Pulverladung zu vereinen. Von nun an war es nicht mehr weit bis zur Entwicklung moderner Munition und hochwirksamer Sprengstoffe, wie sie heute noch verwendet werden.

Jede Menge Zündstoff weiterhin

Wie man sieht, lässt sich auch über Sprengkörper allerhand Wissenswertes erfahren, selbst wenn man eher pazifistisch gesonnen ist. Sprengkörper und die Kriege, in denen Sie zum Einsatz kamen und leider auch weiterhin kommen, gehören offensichtlich genauso zu Menschheitsgeschichte wie alle positiven Errungenschaften, die eher etwas hervorbringen als vernichten. Nun befinden wir uns im digitalen Zeitalter und auch Waffen und Waffensysteme werden immer moderner und leider auch perfider. Denn nun braucht es nicht mal mehr direkt einen Menschen an der Waffe, um andere Menschen zu vernichten.