Säugetiere, die sich dem Leben im Meer angepasst haben

Säugetiere, die sich dem Leben im Meer angepasst haben

Nicht selten wird in Kreuzgittern, Kreuzworträtseln und anderen Rätseln ein Meeressäugetier gesucht. Als leidenschaftlicher Rätsellöser wird man mittels Suchmaschine schnell die passende Lösung finden. Dem Thema Meeressäugetier hat man sich damit aber nur oberflächlich genähert und das ist im Grunde schade, denn das Thema ist spannend. Für Meeressäugetiere findet man um die 50 Lösungen und Wörter mit Längen zwischen 3 und 14 Buchstaben, angefangen von Wal und Sei bis hin zur Elefantenrobbe. Wer sich nicht nur auf die gesuchte Lösung mit der entsprechenden Wortzahl konzentriert, dem wird auffallen, dass Meeressäugetiere sowohl Wale und Delfine als auch Flossenfüßer, also Robben und Seekühe sind. Versuchen wir nun in die Welt der Meeressäugetiere etwas tiefer einzudringen.

Vom Land zurück in die Weltmeere

Das Leben auf der Erde begann vor mehreren Milliarden Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit im Meer. Viele Forscher vermuten, dass die Bildung von Leben vor etwa 3,5 Milliarden Jahren in der Tiefsee in einem sogenannten Ur-Ozean einsetzte. Säugetiere sind die am höchsten entwickelte Klasse der Wirbeltiere. Sie bringen ihre Jungen lebend zur Welt, erzeugen Milch und atmen über eine Lunge. Die Meeressäuger wechselten im Laufe der Evolution vermutlich ihren Lebensraum vom Land zurück ins Meer, um die dort vorhandenen Ressourcen für ihr Überleben zu nutzen. Viele Säugetierordnungen wie zum Beispiel die Dinosaurier sind inzwischen ausgestorben. Heute existieren insgesamt noch 19 Säugetierordnungen. Die drei wichtigsten Vertreter der Meeressäuger sind die Wale, die Seekühe und die Robben. Die Seeotter sollen hier nur erwähnt werden, weil sie eine Zwischenstellung einnehmen. Es gibt auch Definitionen, nach denen der Eisbär zu den Meeressäugern gezählt wird, die wir hier aber ebenfalls vernachlässigen wollen.

Die Wunderwelt der Meeressäuger

Wale, Seekühe und Robben sind nicht miteinander verwandt, auch wenn man das gerade bei Seekühen und Robben vermuten könnte. Alle drei Meeressäugerordnungen hatten nachweislich Vorfahren, die auf dem Land lebten. Robben können sich noch heute auf dem Land fortbewegen, Seekühe und Wale hingegen nicht. Die vorderen Extremitäten von Meeressäugern haben sich im Laufe der Jahrmillionen zu Paddeln beziehungsweise Flossen umgewandelt und die hinteren Extremitäten bildeten sich zurück. Das Atmungssystem wandelte sich um und passte sich der maritimen Lebensweise an. Der Haarwuchs bildete sich oft vollständig zurück. Zudem wurde ein umfangreiches Fettgewebe ausgebildet. Die Körper der Meeressäuger vergrößerten sich. Das gilt insbesondere für einige Walarten. Der Blauwal etwa ist mit einer Länge von über 30 Metern und einem Gewicht von um die 200 Tonnen das größte Säugetier der Welt. Auch See-Elefanten, die zur Ordnung der Robben zählen, bringen es auf eine beträchtliche Größe. Allerdings erreichen Bullen "nur" Längen von bis zu 6,50 Metern und ein Gewicht bis zu 3,5 Tonnen. Schauen wir uns nun die drei Hauptordnungen an Meeressäugern etwas genauer an.

Wale: die etwas anderen Meerestiere

Tatsächlich sind Wale keine Fische, auch wenn sie sich äußerlich diesen Meeresbewohnern angeglichen haben. Wale sind höhere Säugetiere und bilden eine eigene Säugetierordnung. Zur Ordnung der Wale gehören auch die Delfine. Es gibt Bartenwale und Zahnwale. Zur Unterordnung der Bartenwale mit dem wissenschaftlichen Namen Mysticeti gehören unter anderem der Blauwal, der Grauwal, der Finnwal, der Grönlandwal, der Buckelwal, der Zwergwal, der Seiwal und einige weniger bekannte Arten. Sie sind in allen Meeren verbreitet und haben anstelle von Zähnen die sogenannten Barten, durch die sie ihre Nahrung Krill aus dem Meer filtern können. Krill sind kleine Krebstieren, die im Plankton leben. Die Zahnwale mit dem wissenschaftlichen Namen Odontoceti hingegen haben natürlich Zähne. Sie ernähren sich von Fischen und größeren Meerestieren. Zu den Zahnwahlen zählen etwa der Pottwal oder der Schweinswal. Die artenreichste Unterfamilie der Zahnwale sind die Delfine. Es gibt etwa 40 Arten an intelligenten Delfinen mit Längen zwischen 1,50 und 4 Meter. Der größte Delfin ist der Große Schwertwal.

Robben: die putzigen Flossenfüßer

Robben sind wie Delfine Sympathieträger. Es gibt etwa 30 Arten von ihnen mit Längen zwischen 1,40 Meter und 6,50 Meter. Sie leben überwiegend in kühleren Meeren, aber auch im Baikalsee leben Ringelrobben. Sie können sehr gut tauchen und schwimmen und leben gesellig miteinander. Die Robben mit ihrer dicken Speckschicht sind Wasserraubtiere, die sich überwiegend von Fischen ernähren. Den Robben ist ein kurzes Haarkleid geblieben. Zur Paarungszeit verlassen die Robben das Wasser. Die Jungtiere, die Seal genannt werden, sind leider wegen ihres Pelzes sehr begehrt. Deshalb sind manche Robbenarten auch in ihren Beständen bedroht. Zu den Robben der Ordnung Raubtiere und der Unterordnung Hundeartige mit dem wissenschaftlichen Namen Pinnipedia gehören die Familien der Walrosse, der Ohrenrobben, der Hundsrobben und der Mähnenrobben. Wer schon mal einen Seehund in freier Natur oder auch im Zoo gesehen hat, wird vielleicht von der verblüffenden Ähnlichkeit des Kopfes mit einem Hundekopf überrascht gewesen sein. Zu den Ohrenrobben zählen die Unterarten der Pelzrobben und der Seelöwen. In den arktischen Meeren lebt der bis zu 4 Meter lange Seeleopard. Die größte Robbenart, der See-Elefant, gehört wie der Seehund und die Kegelrobbe zur Familie der Hundsrobben.

Seekühe: die Sirenen der Meere

Die zwischen 2,50 und 4 Meter langen und bis zu 400 Kilogramm schweren Seekühe mit dem wissenschaftlichen Namen Sirenia leben überwiegend in den küstennahen Gewässer der Tropen und Subtropen, aber auch in Binnengewässern und Flüssen. Im Gegensatz zu den Robben sind die massigen Seekühe Vegetarier mit stark zurückgebildeten Zähnen. Seekühe brauchen im Schnitt täglich 90 Kilogramm an pflanzlicher Nahrung. Seekühe sind durchschnittlich 6 bis 8 Stunden am Tag mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Sie ernähren sich von Mangroven, Tang, Grasinseln und Wasserhyazinthen. Dabei werden kleine wirbellose Tiere mitverzehrt, die den Seekühen das Protein liefern. Diese Meeressäuger haben keine Hintergliedmaßen und auch kein Haarkleid. Ihre Augen sind klein, Ohrmuscheln fehlen und die Nasenlöcher sind verschließbar. Seekühe leben ebenfalls sehr gesellig, verlassen aber das Wasser nie, auch nicht, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Unterschieden werden die Rundschwanzseekühe, die auch Manatis heißen, und die Gabelschwanzseekühe. Zu den Gabelschwanzseekühen gehört der Dugong und die leider ausgestorbene Stellersche Seekuh. Die gutmütigen und sympathischen Seekühe sind gerade in Küstengebieten durch den Boots- und Schiffsverkehr sehr gefährdet. Die nächsten Verwandten der Seekühe sind die Elefanten.