Staatsmänner aus dem alten Rom

Staatsmänner aus dem alten Rom

In Kreuzworträtseln wird oft nach altrömischen Staatsmännern gefragt. Häufige Lösungswörter sind Sulla und Cäsar mit fünf Buchstaben, Cicero und Scipio mit sechs Buchstaben oder Lucullus mit acht Buchstaben. Weniger bekannt und seltener gesucht sind Cinna, Pulcher, Pompejus, Cassius und Marius. Schauen wir uns einige der gesuchten Staatsmänner etwas näher an.

Lucius Cornelius Sulla - ein Gewaltherrscher Roms

Sulla lebte von 138 bis 78 vor Christi Geburt. Er war der Oberbefehlshaber im Krieg gegen Mithridates VI., den Herrscher über Pontos, ein Reich an der Südküste des Schwarzen Meeres. Mit einem Volksbeschluss wurde Sulla der Oberbefehl entzogen und an Gajus Marius übertragen, was einen Bürgerkrieg auslöste. Sullas Gegner in Rom waren neben Marius auch Cinna. 

Nach erfolgreichen Eroberungsfeldzügen bis nach Griechenland gelang es Sulla seine Gegner in Rom zu besiegen und sich zum Diktator zu ernennen. Seine Schreckensherrschaft verhinderte den Untergang der alten Republik. Nach Sullas Tod marschierte Mithridates gegen Rom, er wurde jedoch von Pompejus und Lucullus geschlagen.

Der sprichwörtlich reiche Lucius Licinius Lucullus 

Lucullus war ein römischer Feldherr und Senator, der von 117 bis 56 vor Christus lebte. Obwohl er als Heerführer gegen Mithridates erfolgreich war und dafür den Beinamen Ponticus erhielt, erlangte er seinen Ruhm vor allem durch seinen sagenhaften Reichtum und seine Gastmähler. Lucullus war der Vater der vorletzten Ehefrau Sullas. Sein Schwager war der Politiker Publius Clodius Pulcher, mit dessen jüngster Schwester er zeitweise verheiratet war und die mit ihrem Bruder angeblich ein inzestuöses Verhältnis hatte. Später heiratete er eine nahe Verwandte von Cato. 

Lucullus tat als Politiker auch durchaus Gutes. Er ließ Gärten nach orientalischem Vorbild anlegen und importierte die ersten Kirschen. Als gebildeter Mann besaß er eine umfangreiche Bibliothek und liebte es zu repräsentieren. 

Julius Cäsar - Roms berühmtester Staatsmann

Der heute berühmteste Staatsmann des alten Roms ist Gaius Julius Cäsar, der im Jahr 100 vor Christus geboren wurde. Im Jahr 44 vor Christus ermordeten ihn Cassius, sein Ziehsohn Brutus und die entmachteten Senatoren Roms. Im alten Rom ging es blutig zu. Der Mord unter Verwandten war nicht unüblich, wurden politische Ziele verfolgt. 

Von Cäsar leitet sich das deutsche Wort Kaiser und das russische Wort Zar ab. Cäsar entstammte einer reichen römischen Familie. Als Neffe von Gajus Marius kam er mit dem Volksführer Cinna in Kontakt und heiratete dessen Tochter Cornelia. Die Heirat brachte Diktator Sulla gegen ihn auf und Cäsar verließ Rom, studierte Redekunst auf Rhodos und wurde Statthalter in Spanien. Seine Ehefrau Cornelia verstarb in dieser Zeit. Zurück in Rom heiratete Cäsar Sullas Enkelin und trieb seine Karriere damit weiter voran. Von Sullas Enkelin Pompeia ließ er sich jedoch bald wieder scheiden.

Das erste Triumvirat mit Pompejus und Crassus

In Rom verbindet sich Cäsar mit dem einflussreichen Pompejus Magnus und dem schwerreichen Crassus Dives zum ersten Triumvirat, eine Dreimännerherrschaft. Er eroberte Gallien über zehn Jahre hinweg. Cäsar überquerte den Rhein und den Ärmelkanal, Germanien und Britannien konnte er jedoch nicht einnehmen. 

Über seine Feldzüge schrieb er das umfassende Buch ‘De Bello Gallico’, das Schüler im Lateinunterricht heute noch lesen. Ein Thriller ist das Werk nicht, denn es werden Cäsars erfolgreiche Schlachten detailgetreu geschildert. Aus seinem Werk stammt der berühmte Satz ‘veni, vidi, vici’, der bedeutet ‘Ich kam, ich sah, ich siegte.’ Der Satz ‘Die Würfel sind gefallen.’ geht ebenfalls auf Cäsar zurück. 

Crassus starb auf einem Feldzug und als Cäsar nach Rom zurückkehrte, beanspruchte Pompejus die alleinige Herrschaft. Das lehnte Cäsar ab und erklärte Pompejus den Krieg, der daraufhin nach Griechenland floh.

Ägypten, Alleinherrschaft und ein Komplott

In Griechenland schlägt Cäsar Pompejus Truppen. Pompejus selbst kann entkommen, flieht nach Ägypten und wird dort vom ägyptischen Herrscher Ptolemaios umgebracht. Cäsar selbst macht sich auf den Weg nach Ägypten und verliebt sich in Kleopatra, die schöne Tochter Ptolemaios. Er kehrt schließlich nach Rom zurück und lässt sich zum römischen Alleinherrscher ernennen. Dafür änderte er ein Gesetz, denn bis zu seiner Machtübernahme war Rom eine Republik. Cäsar gestaltet das Reich um und verändert sogar den Kalender. Der Monatsname Juli geht ebenfalls auf Julius Cäsar zurück. Die Senatoren beginnen ein Komplott gegen Cäsar zu schmieden. 

Die römische Kaiserzeit begann mit Augustus

Cäsars Ziehsohn und Vertrauter Brutus lockte ihn an den Iden des März 44 in den Senat. Cäsar fühlte sich krank und hatte eine böse Vorahnung. Dort angekommen, wird er mit 23 Messerstichen getötet. Seine letzten Worte sollen ‘Auch du, Brutus!’ gewesen sein. 

Sein Haupterbe und Großneffe Augustus Octavian gewann schließlich alle Machtkämpfe und wurde zum ersten römischen Kaiser ernannt. Seine Herrschaft dauerte 45 Jahre. Auf Augustus folgten viele Kaiser und Rom erblühte, denn jeder Alleinherrscher war bestrebt, seinen Vorgänger an Glanz und Pracht zu übertreffen. Manche der Kaiser erklärte man für verrückt wie etwa Nero, der Rom niedergebrannt haben soll. Andere waren wahre Staatsmänner wie etwa Marc Aurel, der bis heute als ein viel beachteter Philosoph gilt. 

Ein wahrhaft römischer Staatsmann - Cicero

Lateinschülern ist Cicero ebenso vertraut wie Cäsar, denn seine brillanten, schriftlich überlieferten Reden sind ein wichtiger Bestandteil des Lateinunterrichts. Cicero lebte von 106 bis 43 vor Christus. Er war ein hervorragender Rhetoriker und verstand sich als Politiker, Anwalt und Philosoph. In seinen Reden und Schriften prangerte er die Korruption im Staate Rom an. Er war dabei nicht zimperlich in seinen Reden gegen Verres und Catelina. Marcus Tullius Cicero gelang es, viele Verschwörungen aufzudecken und den Führungsanspruch des Senats ein letztes Mal durchzusetzen.

Er war ein Zeitgenosse Cäsars und hatte doch ganz andere Ideale. Cäsar und Cicero kannten sich, doch Cicero ließ sich trotz seines Werbens nicht vor Cäsars Karren spannen. Im Kampf zwischen Pompejus und Cäsar schloss er sich Pompejus zögerlich an. Cäsar wird Cicero für seine geistige Brillanz bewundert haben, denn er begnadigte ihn später trotz seiner Abtrünnigkeit. An der tödlichen Verschwörung gegen Cäsar war Cicero nicht beteiligt, begrüßte sie jedoch als Chance zur Wiedereinführung der alten Verfassung. Cicero wurde schließlich geächtet und auf der Flucht nur ein Jahr nach Cäsar ermordet.