Gewebe ist nicht gleich Gewebe

Gewebe ist nicht gleich Gewebe

Gewebe ist nicht gleich Gewebe

An dieser Stelle bereits eine kurze Anmerkung: Gemeint sind hier nicht die Gewebearten des menschlichen Körpers. Vielmehr geht es in diesem Artikel um textiles Flächengebilde. Doch wer hier an ein langweiliges und starres Thema denkt, der irrt sich. Selten machen wir Menschen uns nämlich Gedanken darüber, wie die Form unserer Hosen, Jacken, Pullover, Shirts, Kleider oder selbst unserer Unterwäsche überhaupt entstanden sind. Selbstverständlich wurde hier etwas zusammengenäht, das nun seine endgültige Form angenommen hat - doch woher kommt das Garn, der Stoff oder die Wolle überhaupt? Weshalb wurde bei genau diesem Kleidungsstück nun Polyester und nicht Seide verwendet? Und auf welche Art erfolgte die Herstellung der verschiedenen Gewebearten? All diese spannenden Themen greift dieser Artikel auf und verrät nebenbei noch die häufigsten Kreuzworträtsellösungen zum Thema "Gewebeart".

Kennzeichnende Merkmale

Die Begriffe Gewebe und Stoff werden zwar häufig als synonym verwendet, doch nicht jeder Stoff ist auch gewebt. Aus welchem Gewebearten die Kleidung nun besteht, zeigt meist ein kleines Schild auf der Innenseite der Kleidung an. Hier wird dann beispielsweise angegeben: 50% Baumwolle, 50% Leinen.

Bekannte Gewebearten

Es gibt unzählige Gewebearten, die zu einer Vielzahl an Kleidungsstücken und Alltagsgegenständen verarbeitet werden. Nicht jedes Gewebe eignet sich auch für das gleiche Produkt. Seide kann meist alleine verarbeitet werden, wohingegen Baumwolle häufig mit Polyester vermischt wird. Dies hat zum einen mit dem Kostenfaktor der diversen Produkte, als auch der Qualität sowie der Passgenauigkeit und der Reinigung zutun.

Seide

Die Seide ist nicht nur ein häufig verwendetes Lösungswort in Kreuzworträtseln zum Thema "Gewebeart", sie ist vor allem die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser. Es handelt sich hierbei um einen tierischen Faserstoff, welcher aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird. Ursprünglich war Seide eine so wichtige Handeslware aus China, dass sie sogar über die nach ihr benannten Seidenstraße nach Europa transportiert wurde. Auch heute noch wird der Hauptanteil der weltweit produzierten Seide (5 Buchstaben) in China hergestellt. Weitere Produzenten sind zudem Japan und Indien. Diese Gewebeart zeichnet sich besonders durch ihren Glanz und eine hohe Festigkeit aus. Sie ist äußerst reißfest, was sie durch ihre Feinheit zu einer der edelsten Textilmaterialien hat werden lassen. Seide wirkt temperaturausgleichend. Dies bedeutet, dass sie bei Wärme kühlt und bei Kälte wärmt.

Samt

Bei dieser Textilart wurde ein Fadenflor so eingearbeitet, dass er über dem Gewebe liegt. Früher wurde Samt zunächst aus Seide gefertigt, heute wird dieser allerdings aus Baumwolle oder Chemiesamt hergestellt. Samt unterscheidet sich durch die Länge des Flors von Velours und Plüsch. Diese Unterscheidung erkennt man sowohl bei der Berührung der Textilien als auch anhand der optisch typischen Merkmale. Samt (4 Buchstaben) fühlt sich sanft an, ist jedoch härter als seine genannten Artgenossen. Der geschichtliche Hintergrund dieser Gewebeart beginnt bereits im Osmanischen und Persischen Reich. Zunächst wurde Samt von 1413 bis 1566 lediglich nach Europa exportiert. 1587 begann Persien jedoch damit, Figurensamtbrokate für Bekleidungsstoffe zu fertigen und dieser wurde dann sogar noch für die Raumgestaltung eingesetzt.

Leinen

Leinen (6 Buchstaben) ist eine Naturfaser. Zu deren Gewinnung wird die Bastfaser dem Stängel in der Flachspflanze entnommen, weshalb Leinen auch als Flachs bekannt ist. Heute wird diese Gewebeart meist aus einer extra hochgezüchteten, lang faserigen und weiß blühenden Flachspflanze gewonnen. Anders als beispielsweise die Samenfasern der Baumwolle (9 Buchstaben) liegen die Flachsfasern nicht einzeln vor. Diese sind im Stängel der Pflanze gebündelt enthalten und bilden durch Pektin-Verbindungen die sogenannte technische Faser. Die Elementarfasern werden hierbei bis zu 6cm lang und eignen sich damit ideal zur Verarbeitung. Leinen ist gut verspinnbar, sehr reißfest, kochfest und bildet keine Flusen. Negativ zu bewerten ist, dass dieser sich vergleichsweise schlecht bügeln lässt.

Baumwolle

Eine der wohl bekanntesten Gewebearten ist die Baumwolle. Wird im Kreuzworträtsel ein Lösungswort mit 9 Buchstaben gesucht, so kommt meist dieses Malvengewächs zum Einsatz. Bei der Baumwolle handelt es sich um eine der ältesten Kulturpflanzen in der Geschichte der Menschheit. Die Baumwollfaser wird aus den Samenhaaren der Pflanze gewonnen - diese Fasern werden ebenfalls als Baumwolle bezeichnet. Der Name Baumwolle wird von bekannten Büschel langer Fasern abgeleitet, welche die Pflanzensamen über große Distanzen verbreiten können. Trotz des Namens handelt es sich jedoch nicht um einen Baum, sondern um einen Strauch welcher bis zu 6 Meter hoch werden kann. Zwar tragen viele Pflanzensamen solche Samenhaare, doch nur wenige werden zur Textilherstellung auch tatsächlich verwendet. Wie auch bei der tierischen Wolle dienen die Baumwollfasern als Grundlage zur Herstellung von Geweben, Garnen und Wirkwaren. Baumwolle ist sehr saugfähig und kann ohne zu tropfen bis zu 32% ihres eigenen Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen. Wurden Gewebe aus Wolle jedoch erst einmal nass, trocknen diese nur sehr langsam.
Chiffon

In der Modewelt steht der federleichte Kreppstoff für Eleganz und Luxus. Durch seine fließende und transparente Beschaffenheit wird Chiffon (7 Buchstaben) meistens zu Abendkleidung oder Lingerie verarbeitet. Dieser Stoff wird sowohl aus Chemiefasern - Nylon und Polyester - als auch aus Naturfasern - Seide und Baumwolle - hergestellt. Die Verarbeitung des Chiffon ist oft nicht leicht, weshalb Schneider eine rutschfeste Unterlage benötigen. Diese Gewebeart heißt aus dem arabischen übersetzt "durchsichtiger Stoff". Im 18. Jahrhundert stand Seidenchiffon für Reichtum und Klasse. Nachdem das Polyester im Jahr 1958 erfunden wurde, konnte sich nun auch die mittelständische Bevölkerung Kleidung aus Chiffon leisten.