Verpflegung, Material und laufende Versorgung

Verpflegung, Material und laufende Versorgung

Wenn in einem Kreuzworträtsel nach einer Lösung für das Wort Nachschub gesucht wird, liegt diese nicht sofort auf der Hand. Der Begriff Nachschub wird in verschiedenen Bereichen verwendet und die auffindbaren Lösungen sind damit sehr unterschiedlich. Nachschub kann durch Zufuhr und Ersatz mit jeweils sechs Buchstaben gelöst werden. Möglich sind zudem die Wörter Lieferung mit neun Buchstaben und Versorgung mit 10 Buchstaben. Die Belieferung mit 11 Buchstaben oder die Aufstockung mit ebenfalls 11 Buchstaben sind weitere Lösungsvorschläge, wenn nach längeren Lösungswörtern für Nachschub gesucht wird. 

Was sagt das Wörterbuch über Nachschub? 


Wenn man das Wörterbuch befragt, ist der Nachschub vor allem beim Militär die Beschaffung neuer Nahrungsmittel und Munition oder der Nachschub bezeichnet die Nahrungsmittel, die Geräte und die Munition selbst, die beschafft werden. Nachschub braucht man natürlich nicht nur beim Militär, sondern auch im zivilen Leben. 

Wie aktuell der Nachschub beim Militär und im Krieg ist, müssen wir leider auch in der Gegenwart erleben. Dabei war es nie so, dass die Welt vollkommen befriedet gewesen wäre. Die Kriege der jüngeren Vergangenheit fanden jedoch meist immer so weit von uns entfernt statt, dass wir ihre Existenz gut verdrängen konnten. Nachschub wird gerade jetzt verstärkt gefordert, sei es, um die eigene Armee aufzurüsten oder andere Länder und deren Armeen in einem unverschuldeten Krieg zu unterstützen.

Ein Wort von vielen aus der Militärsprache

Unsere Sprache ist von militärischen Vokabeln und Redewendungen durchdrungen, ohne dass es den meisten bewusst ist. Die Süddeutsche Zeitung hat festgestellt, dass wir über einen Wortschatz wie einen Waffenschrank verfügen. Wir stehen mit so mancher Sache auf Kriegsfuß, haben Dinge im Eifer des Gefechts vergessen und kämpfen an allen Fronten. Der Frühling marschiert in alten Volksliedern bei uns ein und kommt mit Sang und Schalle. Manch einer hat sein Pulver schon verschossen oder es sieht im Kinderzimmer mal wieder aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. 

Wir benutzen viele dieser Begrifflichkeiten arglos und denken dabei nicht an Krieg. Wir fordern jemanden zum Reden auf und sagen "Dann schieß mal los...". Selbst der Nachschlag beim Essen ist der Militärsprache entnommen, ebenso wie das "klar Schiff machen", wenn wir eine Angelegenheit bereinigen oder die Wohnung aufräumen müssen.

Eine Sprache voller kriegerischer Metaphorik

Wir haben Panikattacken oder Hustenattacken, wenn es uns schlecht geht und gehen in Habachtstellung, wenn wir vorsichtig sind. Wir weigern uns ein Minenfeld zu betreten, wenn uns eine Angelegenheit heikel erscheint. Bei der letzten Party herrschte eine Bombenstimmung. Wirklich? Die Frage ist, ob auch die unbewusste Kriegsmetaphorik nicht auf unser Denken zurückwirkt. 

Angesichts der genannten Kriegsmetaphern scheint der Nachschub harmlos. In der bitteren Realität einer realen kriegerischen Bedrohung sollte vielleicht jeder seinen Wortschatz auf den Prüfstand stellen und sprachlich etwas "abrüsten". So leicht wird das nicht sein, denn zu tief sind viele Redewendungen in uns verankert, als dass wir Sie hinterfragen. Genau das wäre aber jetzt an der Zeit. Doch kehren wir vorerst zum militärischen Nachschub zurück.

Der Nachschub für kämpfende Gruppen

Beim Militär bezeichnet der Nachschub die Beschaffung von Gütern wie Lebensmitteln, Ausstattungen und Kriegsgeräten sowie die Versorgung der Truppen, um deren Kampfkraft aufrecht zu erhalten. Lange Zeit war die Nachschubtruppe beim deutschen Militär eine eigene Truppengattung, wie der Sanitätsdienst oder die Panzeraufklärer. Die Nachschubtruppen gehörten unter anderem Namen auch schon in Kriegen, die in der Antike und im Mittelalter geführt wurden, zum militärischen Tross. 

Sie waren weit weniger bewaffnet als kämpfende Einheiten und es konnten auch Frauen unter ihnen sein. Das waren die Marketenderinnen, also Händlerinnen, die militärische Gruppen in der Nachhut begleiteten und mit Waren und Dienstleistungen versorgten. Die Nachschubtruppe gibt es auch bei der Bundeswehr. Da hieß sie lange Zeit Quartiermeistertruppe und bei der NVA in der DDR Rückwärtige Dienste. Heute ist die Nachschubtruppe bei der Bundeswehr ein Teil der sogenannten Logistiktruppe.

Nachschub und Versorgung im zivilen Leben

Vorräte, Proviant, Lieferungen, Belieferung, Verpflegung, Versorgung, Verstärkung und Nachschub spielen natürlich auch im zivilen Leben und damit in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Lange Zeit waren wir es gewohnt, dass alle Produkte und Waren ständig und unbegrenzt verfügbar waren. Bei der Versorgung der Bevölkerung sind zeitweise schon erste Risse entstanden. Zum einen kam es während der Corona Pandemie zu Hamsterkäufen und in fast jedem Supermarkt wurde dringend auf Nachschub von Toilettenpapier, Speiseöl oder Nudeln gewartet. Doch das Hamstern ist nicht die einzige Ursache dafür, dass Nachschub dringend gefragt ist. 

Weitere Gründe sind die teilweise unterbrochenen Lieferketten, die Verteuerung von Energie und Rohstoffen sowie die wirtschaftliche Abhängigkeit von Ländern, mit denen es politische Auseinandersetzungen gibt. So mancher Nachschub wird derzeit dringend erwartet. Der Mangel an Ersatzteilen und Baumaterialien, die Verknappung der Ressourcen und der Klimawandel, teure Energiepreise und Inflation werden vermutlich noch lange weltweite Probleme bleiben, von denen nun auch wir direkt betroffen sind. 

Wie werden wir mit weniger Nachschub leben?

Fakt ist, dass wir in der westlichen Welt im Vergleich zu anderen Ländern noch unter recht guten Bedingungen leben. Wir werden vermutlich nicht verhungern und die meisten von uns haben ein Dach über dem Kopf. Die Versorgung mit Essen und Strom kann wahrscheinlich sichergestellt werden, wenngleich alles mehr Geld kosten wird, als wir es bisher gewohnt waren. Positiv könnte sein, dass wir bescheidener werden müssen. Wir werden hoffentlich merken, dass wir vieles gar nicht brauchen, was wir bislang hatten. Ein Umdenken ist schon lange nötig. Wir müssen dringend unsere Ressourcen schonen. Der ständige Nachschub hat uns verschwenderisch und achtlos gemacht. Lebensmittel werden gedankenlos weggeworfen. Im Winter haben wir Räume überheizt und im Sommer auf erfrischende 18 Grad gekühlt. 

Jetzt muss sich jeder Gedanken machen, was er tun kann, wenn der Nachschub ausbleibt. Hoffen wir das Beste für die Entwicklung der Weltlage und bleiben wir auch dann bescheiden, wenn alle Speicher wieder aufgefüllt sind und der Nachschub gekommen ist. Denn nur so kann die Welt eine Zukunft haben und die Erde für viele Menschen, aber auch für Tiere und die gesamte Natur ein lebenswerter Planet sein. Noch ist das Glas halb voll und nicht halb leer.